24. Januar 2004

Eifelosaurus wird rekonstruiert

Vor etwa 100 Jahren wurden in einem Steinbruch in der Nähe von Hillesheim in der Eifel die gut erhaltenen Überreste einer Echse aus der Trias entdeckt. 1904 wurde der Saurier vom Bonner Paläontologen Otto Jaeckel als "altertümliche Eidechse" beschrieben und erhielt den Namen Eifelosaurus triadicus.

Friedrich von Huene ordnete den Eifelosaurus 1929 dann der Gruppe der Rhynchosaurier ("Schnabelköpfe") zu.

Bislang wurde dieser Saurier, der nicht zu den Dinosauriern gerechnet wird, jedoch noch nicht rekonstruiert, so dass man keine genaue Vorstellung dieser Urzeitechse hatte. Vertreter der Stadt Mayen und des Eifelmuseums auf der Genovevaburg beauftragten daher jetzt Werner Kraus, Fachpräparator der Geowissenschaften und rekonstruierender Paläontologe an der RWTH Aachen, ein Modell dieses Sauriers anzufertigen.

Aufgrund der unterschiedlichen Einordnung durch Jaeckel und von Huene, die sich durch das Fehlen der Schädelknochen erklären lässt, mussten jedoch zwei Plastiken angefertigt werden: Das eine Modell ist eine "neutrale" Eidechse, das andere eine Echse mit papageiähnlichem Schnabel. Durch eine Nachpräparation einiger Skelettteile erhoffen sich die Wissenschaftler allerdings weitere Informationen, um die genauen Einordnung des Eifelosaurus vornehmen zu können.

Beide von Kraus rekonstruierte Plastiken zeigen jedoch den für Echsen typischen Spreizgang, besitzen fünfzehige und fünffingrige Füße bzw. Hände und eine schuppige Haut, wie sie noch heute für Reptilien in trockenen Gebieten typisch ist. Denn zu Lebzeigen des Eifelosaurus vor rund 220 Millionen Jahren kennzeichnete sich das Gebiet der heutigen Eifel wahrscheinlich durch ein wüstenähnliches oder wüstennahes Klima aus.

Umso erstaunlicher ist es, dass sich die Überreste so gut erhalten haben, zumal die Versteinerung an Land viel ungünstigere Bedingungen voraussetzt als die Versteinerung in einem Gewässer.


weitere Informationen unter:

  • Geo Magazin 02/04:
    Paläontologie: Der Saurier mit zwei Gesichtern



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