17. März 2004

Mond für Entstehung des Lebens verantwortlich?


Nach Ansicht des schottischen Molekularbiologen Richard Lathe könnte der Mond die Entstehung des Lebens auf der Erde entscheidend beeinflusst haben.

Zur Zeit, als das Leben auf der Erde begann, drehte sich der Mond in einer geringeren Entfernung um die Erde als in heutiger Zeit. Somit waren auch die Gezeitenströme extremer als heutzutage: Bei Flut wurde das Wasser wesentlich weiter landeinwärts gespült und zog sich bei Ebbe erheblich weiter zurück.

Mit dieser Theorie könnte Lathe die gedankliche Lücke schließen, die eine verbreitete Hypothese zur Entstehung des Lebens noch offen lassen musste. Dieser Hypothese zufolge bildeten sich die ersten großen Biomoleküle (zum Beispiel die Erbsubstanz DNA) in der Ursuppe aus kleineren Vorgänger-Molekülen und setzten sich zu langen geraden Strängen zusammen, an die sich weitere Vorgänger-Moleküle anlagern konnten. Solange diese Stränge von äußeren Einflüssen ständig wieder getrennt wurden und somit neue Vorlagen bilden konnten, konnte diese Entwicklung kontinuierlich weitergehen, was Voraussetzung für die Entstehung des Lebens war.

Bislang war jedoch noch nicht bekannt, welcher äußere Einfluss das Trennen der Stränge verursacht haben könnte. Lathe liefert mit seiner Theorie eine mögliche Erklärung: Durch den wechselhaft hohen Salzgehalt in der bei Flut überspülten Gebieten wurde das Aneinanderlagern und Trennen der Biomoleküle gefördert. Bei Flut war der Salzgehalt des Wassers relativ gering, was auch die Biomoleküle instabil machte und sie somit leichter auseinanderfallen ließ. Zog sich das Wasser bei Ebbe zurück, lagerte sich ein Teil des Salzes ab und die Salzkonzentration in den zurückbleibenden Wasserlachen stieg an − günstige Voraussetzungen zum Bilden neuer Biomolekülstränge.

So war das kontinuierliche Trennen und erneutes Bilden anderer Biomolekülvorlagen gewährleistet.


weitere Informationen unter:

  • rp-online:
    Forscher: Der Mond schuf das Leben



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