05. September 2004

Weiterentwicklung durch "Wettrüsten"?


Die Forscher Forest Gahn vom amerikanischen National Museum of Natural History in Washington und Tomasz Baumiller von der University of Michigan wollen dem "evolutionären Wettrüsten" zwischen Jägern und Gejagten auf den Grund gehen und untersuchten zu diesem Zweck die Tentakel fossiler Seelilien.

Vor rund 380 Millionen Jahren scheint in der Evolution eine Art "Wettrüsten" eingesetzt zu haben, während dessen die Jäger immer effektivere Jagdmethoden und die Beutetiere immer effektivere Schutzmechanismen entwickelten. Bislang ist jedoch noch nicht bekannt, was der Auslöser dieses "Wettrüstens" war und ob es einen ursächlichen Zusammenhang zwischen den beiden Entwicklungen gab. Die bisherigen Forschungen konzentrierten sich vorwiegend auf das Auffinden von fossilen Muscheln, die Spuren eines Heilungsprozesses aufweisen. Dies sollte dann auf die Weitergabe von widerstandsfähigen Genen hindeuten.

Die beiden Forscher versuchen einen neuen Ansatz zu finden und stellten während ihrer Untersuchung fest, dass bis zu 100 Millionen Jahren vor dem Evolutionssprung nur bei rund fünf Prozent der Seelilien Ersatztentakel auftauchen. Vor rund 380 Millionen Jahren waren es bereits mehr als zehn Prozent. Das deutet auf effektivere Jäger hin und scheint die Seelilien veranlasst zu haben, neue Schutzmechanismen zu entwickeln: Sie legten sich Stachel und dicke Panzer zu. Als Folge dessen entwickelten die Feinde ihrerseits neue Angriffsstrategien und schärfere Zähne. Somit scheint im Tier- und Pflanzenreich das "Wettrüsten" die Weiterentwicklung gefördert und vorangetrieben zu haben.


weitere Informationen unter:

  • Spiegel Online:
    Angeknabberte Arme beschleunigten die Evolution



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