08. April 2004
Trilobitenbefunde stellen Beginn des Kambriums in Frage
Demnach müssen die Trilobiten schon zu dem Zeitpunkt sehr unterschiedlich entwickelt gewesen sein, der nach bisheriger Meinung den Beginn der "kambrischen Explosion des Lebens" markiert. Daraus schließt Meert, dass die explosionsartige Entwicklung höheren Lebens bereits viel früher eingesetzt haben muss, als traditionell angenommen. Diese Ansicht deckt sich mit den Ergebnissen seines Kollegen Bruce Lieberman von der University of Kansas, der die Geschwindigkeit des damaligen Auseinanderdriftens der Kontinentalplatten auf 15 Zentimeter pro Jahr errechnet hat. Bisherige Angaben gingen stets von 60 Zentimetern pro Jahr aus. Am Ende des Proterozoikums existierte auf der Südhalbkugel der Superkontinent Pannotia, der zum Beginn des Kambriums auseinanderbrach. Einige Wissenschaftler vermuten, dass erst durch dieses Auseinanderbrechen Pannotias die explosionsartige Entwicklung höheren Lebens ermöglicht wurde, da viele einzelne Populationen und neue ökologische Nischen entstanden. Benötigten die Kontinentalplatten tatsächlich, wie Lieberman errechnete, 80 Millionen Jahre, um den Äquator zu erreichen, und nicht 15 Millionen Jahre, bis bisher angenommen, wäre das Auseinanderbrechen Pannotias vor 580 Millionen Jahren passiert (nicht vor 523) und der "kambrische Explosion des Lebens" hätte wesentliche früher begonnen als bislang angenommen. Das wiederum entspräche den Ergebnissen, die Meerst aus der Stammbaum-Analyse der Trilobiten gezogen hat. |
weitere Informationen unter:Entstanden die Trilobiten in Sibirien? Lange Vorlaufzeit für die Kambrische Explosion (vom 02.05.04) |
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