09. April 2005

Massentod durch kosmische Explosion


Amerikanische Forscher um Adrian Melott und Brian Thomas von der University of Kansas haben vor über einem Jahr die Theorie aufgestellt, dass das zweitgrößte Massensterben in der Erdgeschichte vor 440 Millionen Jahren am Ende des Ordoviziums durch einen Gammablitz in unmittelbarer kosmischer Nachbarschaft der Erde ausgelöst wurde. (s Nachricht)

Wenn ein Stern stirbt, wrid bei der Explosion manchmal ein Gammablitz verursacht.

Nun wollen sie ihre Theorie mithilfe von Simulationen der chemischen Vorgänge in der Erdatmosphäre untermauern.

Gammablitze, die auch als "Gamma Ray Bursts" (GRB) bekannt sind, strahlen oft mehr Energie aus als unsere Sonne während ihrer gesamten bisherigen Existenz von 4,6 Milliarden Jahren. Wenn ein sterbender Stern in einer Entfernung von weniger als 6000 Lichtjahren zur Erde mit einer Explosion, bei der ein Gammablitz ausgelöst worden wäre, sein Leben beendet hätte, könnte dies schwere Schäden in der Ozonschicht der Erde verursacht haben, so die Forscher. Vermutlich hätte in der Erdatmosphäre eine Kettenreaktion stattgefunden:

Die Strahlung hätte Stickstoffmoleküle in Stickstoffatome aufgespalten. Die Stickstoffatome hätten mit Sauerstoff reagierend Stickoxid gebildet. Das Stickoxid hätte das Ozon zerstört und Stickstoffdioxid gebildet. Das Stickstoffdioxid hätte wiederum mit atomarem Sauerstoff reagiert und mehr Stickoxid gebildet, was zu noch mehr Ozonzerstörung geführt hätte.

Vermutlich wäre innerhalb weniger Wochen ungefähr die Hälfte des vorhandenen Ozons zerstört worden, so dass die Sonne ihre ultraviolette Strahlung teilweise ungehindert bis zur Erdoberfläche hätte senden können. Für das Leben, das zu diesem frühen Zeitpunkt der Erdgeschichte weitestgehend im Meer stattfand, hätte dieses Ereignis schwerwiegende Folgen gehabt: Zwar wären die Tiere und Pflanzen, die in mindestens einen Meter Tiefe lebten, nicht unmittelbar betroffen, aber das Plankton und die Lebewesen, die dirket an der Wasseroberfläche lebten, hätten die Strahlung vermutlich nicht überlebt.

Da das Plankton am Anfang der Nahrungskette steht, hätte seine Vernichtung weitgreifende Folgeschäden nach sich gezogen, die zur Auslöschung eines Großteils der damaligen Meereslebewesen geführt hätten.


weitere Informationen unter:

  • Spiegel Online:
    Massentod durch kosmische Explosion



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