25. Mai 2005

Allosaurus mit Kindchenschema


Die beiden Paläontologen Oliver Rauhut und Regnia Fechner von der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie in München haben das Schädelfragment eines vermutlich gerade geschlüpften Allosaurus untersucht und kamen zu dem Schluss, dass auch bei den Dinosauriern das Kindchenschema auftrat.

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Der ausgewachsene Allosaurus war ein furchterregendes Raubtier.


Der in Portugal gefundene Allosaurus-Schädel wies eine im Vergleich zu den erwachsenen Exemplaren kürzere Schnauze mit weniger Zähnen auf. Auch gab es nach Aussage der Forscher Anzeichen für große Augen.

Inwieweit dieses eindeutig vorhandene Kindchenschema die Eltern zu einer fürsorglichen Brutpflege animierte, ist jedoch bislang ungeklärt. Obwohl auch Krokodiljunge ähnliche Merkmale aufweisen und von ihren Eltern umsorgt werden, wird beim Allosaurus davon ausgegangen, dass das knapp ein Meter lange Jungtier sich direkt selbst versorgen musste − zunächst vermutlich von Insekten und später dann von Kleintieren.

Rauhut mag jedoch nicht ausschließen, dass nicht vielleicht doch die Jungtiere von ihren Eltern gefüttert wurden. Schließlich gäbe es auch bei anderen Raubsauriern Hinweise darauf, dass diese ihre Jungen im Nest umsorgten hätten.

Nach dem Schlüpfen seien die jungen Allosaurier schnell gewachsen und hätten − so eine vorsichtige Schätzung Rauhuts − nach etwa zehn Jahren die volle Jägergröße erreicht, d.h. 12 Meter Länge und bis zu zwei Tonnen Gewicht.

Und noch eine Überraschung hielt der Fund für die Wissenschaftler bereit: Bislang glaubte man, dass die Hohlräume im Schädel sich erst im Laufe der Entwicklung des Jungtiers zum erwachsenen Tier ausprägten. Allerdings besaß auch der gerade geschlüpfte Allosaurus schon stark ausgeprägte Nasennebenhöhlen und andere Hohlräume rund um die Nase.


weitere Informationen unter:

  • Spiegel Online:
    Kindchenschema bei Riesenechsen



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