03. Juni 2005

Haben mutierte Fleischfresser am Massensterben Schuld?



Wurden die Fleischfresser so groß, dass sie sämtliches Leben auf Erden vernichteten?
Der polnische Physiker Adam Lipowski von der Adam Mickiewicz Universität Poznan vermutet, dass alle 25 Millionen Jahre durch Mutation Raubtiere zu gewaltigen Fleischfressern heranwachsen und durch ihren unstillbaren Hunger das Leben auf der Erde bedrohen.

Die Mehrheit der Forscher führt das massenhafte Artensterben eher auf Asteroideneinschläge, Vulkanausbrüche oder sogar auf eine Supernova zurück.

Lipowskis simples mathematisches Modell hingegen setzt eher auf "hausgemachte" Ursachen:

Seiner Meinung nach führen zufällig stattfindende Mutationen, die regelmäßig alle 25 Millionen Jahre auftauchen, dazu, dass vor allem Raubtiere immer größer und stärker werden und somit das ökologische Gleichgewicht empfindlich stören. Diese Superräuber würden nicht nur sämtliche Beutetiere vernichten, sondern auch die kleinen Räuber, bis schließlich für sie selbst das Futter knapp würde. Die überlebenden Tiere würden wiederum so mutieren, dass sie die frei gesetzten Nischen wieder besetzten könnten und eine neue Periode des ökologischen Gleichgewichts beginnen könnte.

Die Idee von einem regelmäßig stattfindenen Artensterben ist schon älter: Vor gut 20 Jahren haben die zwei Forscher David Raub und John Sepkoski die These vom wiederkerhenden Massensterben aufgestellt. Sie gingen von einem hypothetischen Stern mit Namen Nemesis aus, der in einem großen Abstand unsere Sonne umlaufen soll und alle 25 Millionen Jahre in die Oortsche Wolke eintaucht und unser Sonnensystem von dort aus mit Kometen bombadiert.

Diese These ist unter Forschern recht umstritten, weil bisher noch niemand diesen hypothetischen Stern gesichtet hat. Weiterhin fehlen auch entsprechende Indizien, die ein so regelmäßig wiederkehrendes Massensterben belegen würden.

Daher ist fraglich, ob Lipowskis Modell die Wirklichkeit der Erdgeschichte widerspiegelt, zumal kurz vor einem Artensterben ein Wachsen oder Stärkerwerden der Raubtiere bisher niemals beobachtet werden konnte.


weitere Informationen unter:

  • Spiegel Online:
    Mutierte Super-Killer sollen Todeszyklus ausgelöst haben



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