02. Mai 2006

Urvögel: Führten steile Abhänge zur Flugfähigkeit?


Vor gut drei Jahren stellte der amerikanische Biologe Kenneth Dial von der Universität Montana eine neue Theorie zur Entwicklung des Vogelflugs auf (s. Nachricht), für die er nun neue Indizien vorlegte.

In der Wissenschaft gibt es zwei Haupttheorien, wie der Vogelflug entstanden sein könnte:

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Archaeopteryx −
Wie entwickelte er seine Flugfähigkeit?


Die eine Theorie geht davon aus, dass die Urvögel Bäume oder andere Erhöhungen erklommen und dann segelnd auf den Boden zurückgelangten. Die andere Theorie nimmt an, dass die Vogelvorfahren bei der Verfolgung von Beutetieren oder auf der Flucht die Vorderextremitäten flatternd einsetzten, um durch kleine Sprünge an Schnelligkeit zu gewinnen.

Dial und seine Kollegen gehen jedoch davon aus, dass die Urvögel ihre noch nicht voll ausgebildeten Flügel beim Überwinden von steilen Hindernissen einsetzten.

Das Forscherteam beobachtete junge Chukarhühner, die zwar schon zwölf Stunden nach dem Schlüpfen laufen und rennen können, aber in den ersten Wochen ihres Lebens noch flugunfähig sind. Möglicherweise ähneln ihre Flügel denen der Urvögel, so dass man von einer ähnlichen Nutzung ausgehen kann, erläutern die Wissenschaftler.

Ihren Beobachtungen zufolge, flattern die jungen Chukarhühner beim Heraufrennen steiler Abhänge oder Hindernisse kräftig mit den Flügeln, um so ihre Füße an die abfallende Fläche zu pressen und einen besseren Halt zu haben. Auch die älteren Vögel verhalten sich so, wenn sie zum Fliegen zu erschöpft sind.

Dial und seine Kollegen vermuten, dass die Urvögel bei Hindernissen ein ähnliches Verhalten zeigten, um so Vorteile bei der Jagd oder auf der Flucht vor Feinden zu bekommen.



weitere Informationen unter:

  • Bild der Wissenschaft:
    Steilvorlage für Flattermänner
  • rp-online:
    Urvögel benutzten Flügel zum Klettern



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