24. Januar 2007

Carpolestes: Greifhand und Fingernägel sprechen für engere Verwandtschaft der Plesiadapiformes mit den Priamten als vermutet


Ein Forscherteam um den Paläontologen Jonathan Bloch von der University of Florida hat im US-Bundesstaat Wyoming in der Nähe des Yellowstone Nationalparks das bisher besterhaltene Skelett eines Urprimaten mit Namen Carpolestes simpsoni ausgegraben.

Carpolestes simpsoni
konnte mit seiner Hand präzise zugreifen.

Carpolestes war mausgroß, lebte vor rund 55 Millionen Jahren im heutigen Nordamerika und zählte zu den so genannten Plesiadapiformes, einer urtümlichen Primatengruppe, die sich nach bisheriger Auffassung getrennt von den so genannten Euprimaten entwickelt hatte, zu denen die Menschen und die Affen gehören.

Carpolestes besaß einen langen Schwanz und seitlich am Kopf sitzende Augen, die eine gute Rundumsicht ermöglichten, aber kein räumliches Sehen erlaubten. Vermutlich lebte er in Bäumen und ernährte sich von Früchten und jungen Blättern.

Was die Forscher etwas überraschte war die Feststellung, dass dieser Urprimat eine ausgebildete Greifhand mit einem abstehenden Daumen hatte, die ihm einen Präzisionsgriff ermöglichte. Überdies waren die Finger von flachen Nägeln besetzt und nicht von gekrümmten Krallen.

Bloch vermutet daher, dass Carpolestes und die Euprimaten einen gemeinsamen Vorfahren hatten und doch enger miteinander verwandt waren, als bislang angenommen.



weitere Informationen unter:

  • Sueddeutsche.de:
    Der Urgroßvater der Menschheit
  • Spektrum der Wissenschaft:
    Primatenvorfahren hingen an Ästen
  • Netzeitung.de:
    Den Ursprung der Primaten im Griff



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