02. März 2007

Orthrozanclus: Rätselhaftes Stacheltier aus dem Kambrium entdeckt


Zwei Forscher − Simon Conway Morris und Jean-Bernard Caron − haben in den berühmten Burgess-Schiefern in Kanada die Überreste eines rund 500 Millionen Jahre alten Schalentiers gefunden, das sie Orthrozanclus reburrus (übersetzt: "Behaarter Sichelvorfahr") nannten.

Die beiden Forscher sind der Ansicht, dass das von ihnen entdeckte knapp einen Zentimeter große Tier, das im Kambrium lebte, bei der Aufdeckung des Ursprungs von Schnecken und Regenwürmern helfen könnte.

Orthrozanclus reburrus (oben) weist Ähnlichkeiten mit Wiwaxia (unten links) und Halkeria (unten rechts) auf.

Orthrozanclus reburrus hatte Ähnlichkeit mit einem Silberfischchen, besaß jedoch eine harte Schale mit Schuppen auf dem Rücken und sichelförmigen Stacheln an beiden Seiten. Möglicherweise war Orthrozanclus reburrus mit zwei anderen bislang noch wenig erforschten Wesen aus dem Kambrium verwandt:

So meinen die Forscher zum einen gewisse Ähnlichkeiten mit Wiwaxia festzustellen, einem Wesen, das wie ein Tannenzapfen aussah und ebenfalls lange, sichelförmige Stacheln besaß. Zum anderen hätte es mit Halkieria Gemeinsamkeiten gezeigt, das eine durchgehende Schale im vorderen Teil des Körpers aufwies.

Das Kambrium gilt mit der so genannten "kambrischen Explosion" als wichtigste Periode in der Entwicklung der Tiere, da im Laufe dieser Epoche scheinbar plötzlich alle Tierstämme entstanden. Während einige damalige Lebewesen sich schon den modernen Stämmen wie den Gliederfüßern oder den Chordatieren zuordnen lassen, ist bei vielen kambrischen Tieren die Zugehörigkeit noch ungeklärt.



weitere Informationen unter:

  • Bild der Wissenschaft:
    Stacheltier mit Identitätsproblemen



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