29. Oktober 2008

Tyrannosaurus rex besaß die beste Nase


Kanadische Forscher haben mit Hilfe der Computertomographie fossile Schädelkonchen verschiedener Fleisch fressender Dinosaurier untersucht, um die Lage und die Dimensionen der unterschiedlichen Gehirnregionen abzuschätzen. Insbesondere die Form und Größe des Riechkolbens stand im Mittelpunkt des Interesses, da dieser im direkten Zusammenhang mit der Riechfähigkeit steht.

Der Riechkolben befindet sich im vorderen Teil des Gehirns, direkt hinter der Nase und verarbeitet die aufgenommen Gerüche.

Da die Ergebnisse der Untersuchung zeigten, dass bei vielen der Fleisch fressenden Dinosaurier das Geruchstzentrum mehr Platz einnahm als bisher vermutet, schließen die Forscher darauf, dass sie auch wesentlich besser Gerüche verarbeiten konnten, als ihnen bislang nachgesagt wurde. Nach den Ergebnissen zu folgern, besaß Tyrannosaurus rex die feinste Nase.

In den letzten Jahren schienen sich die Hinweise darauf zu mehren, dass Tyrannosaurus rex möglicherweise gar kein gefährlicher Räuber gewesen sei, sondern vielmehr ein reiner Aasfresser. Dem widerspricht nun aber das Ergebnis, dass gerade dieser bis zu 15 Meter lange und sieben Tonnen schwere Dinosaurier am besten riechen konnte.

In der heutigen Tierwelt verfügen gerade diejenigen Tiere über ein stark ausgeprägtes Geruchszentrum, die sich vorwiegend von Fleisch ernähren und große Reviere durchstreifen. Dabei wird der Geruchssinn sowohl für das Aufspüren von Beute als auch zur Orientierung und bei der Partnerwahl genutzt.

Aus diesem Grunde vermuten die Forscher, dass auch Tyrannosaurus rex ein aktiver Jäger war.

Bei der Analyse der Abdrücke der unterschiedlichen Gehirnregionen auf den fossilen Schädelknochen zeigte sich aber auch, dass überraschenderweise Archaeopteryx, der von kleinen Fleisch fressenden Dinosauriern abstammende Urvogel, ebenfalls einen ausgeprägten Riechkolben besaß. Heute lebende Vögel nutzen bei der Nahrungssuche in erster Linie ihren Sehsinn und verfügen über einen eher schwach ausgeprägten Geruchssinn. Daher hatten die Forscher bislang angenommen, dass auch Archaeopteryx einen nicht allzu ausgeprägten Geruchssinn besaß. Nach den neuen Ergebnissen zu schließen, scheint die Spezialisierung auf die visuelle Wahrnehmung bei den Vögeln aber erst später in der Evolution erfolgt zu sein.



weitere Informationen unter:

  • Bild der Wissenschaft:
    Dinos mit gutem Riecher



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