30. September 2009

Tötete heutiger Raubvogel-Parasit auch schon Tyrannosaurier?

Ein amerikanisch-australisches Forscherteam um den Veterinärmediziner Ewan Wolff von der Universität von Wisconsin in Madison (USA) hat 61 Schädel von Tyrannosaurus rex und seinen Verwandten untersucht und ist sich sicher, bei 10 Exemplaren auf Hinweise auf einen Befall durch Trichomonas-Parasiten gestoßen zu sein.

Diese winzigen Geißeltierchen sind aus der heutigen Vogelwelt unter dem Namen "Kropfseuche" bekannt und befallen in der Regel Raubvögel, die sich von Tauben und Hühnervögel ernähren. Der Parasit frisst sich durch den Rachen und die Speiseröhre, so dass die Raubvögel letztendlich verhungern müssen, da sie keine Nahrung mehr zu sich nehmen können. Tauben und Hühnervögel tragen den Parasiten oft in sich, ohne die entsprechenden Symptome zu zeigen. Das Immunsystem der Raubvögel kommt jedoch nicht gegen diesen Parasiten an, und so kann dieser seinen zerstörerischen Raubzug beginnnen.

Die Spuren, die das Team um Wolff an den Kieferknochen der Tyrannosaurier entdeckte, gleichen den Verletzungen eines mit Trichomonose infizierten Raubvogels. Anders als bei Bissspuren oder von Bakterien verursachten Schäden, weisen die Tyrannosaurier-Kiefer tiefe Löcher auf, deren Kanten rund und glatt sind. Bei Bissspuren wären diese eher rissig und ungleichmäßig.

Das Forscherteam geht davon aus, dass sich Tyrannosaurus über seine Beute oder verseuchtes Trinkwasser, aber auch durch Kämpfe mit Artgenossen oder Kanibalismus infizierte. Womöglich gaben Eltern diesen Parasiten auch durch die Fütterung an ihre Jungtiere weiter.



weitere Informationen unter:

  • Spiegel Online:
    Mikroben töteten Tyrannosaurier
  • Süddeutsche.de:
    Die Bezwinger der Tyrannen
  • Welt Online:
    T. Rex wurde von winzigen Einzellern hingerafft
  • Bild der Wissenschaft:
    Mikroben-David gegen Dino-Goliath



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