14. Januar 2009

Archaeopteryx mit schlechtem Hörvermögen


Ein internationales Forscherteam um Stig Walsh vom Naturgeschichtlichen Museum in London hat mithilfe von Computertomographien ermittelt, dass Archaeopteryx vermutlich nicht sehr gut hören konnte.

Archaeopteryx konnte vermutlich nicht sehr gut hören.

Im Vorfeld hatten die Wissenschaftler aus Großbritannien, Deutschland und den USA die Schädel von 59 heute noch lebenden Reptilien und Vögeln untersucht und computertomographische Aufnahmen des Innenohrs gemacht. Bei der Analyse der Bilder erkannten die Forscher einen linearen Zusammenhang zwischen der Länge des Schneckengangs (des knöchernen Teils des Innenohrs, der das eigentlich Hörorgan mit den feinen Haarzellen beherbergt, die mechanische Schwingungen in Nervensignale umwandeln) und dem Frequenzbereich, in dem das Gehör der Tiere am empfindlichsten ist.

Übertragen auf den Hörapparat des Archaeopteryx, der vor über 140 Millionen Jahren gelebt hat, ergab die Analyse einen Frequenzbereich von 600 bis 3400 Hertz, wobei der Urvogel die Frequenzen von etwa 2000 Hertz vermutlich am besten hörte. Damit ähnelt sein Hörvermögen dem des Emus, der unter den Vögeln eher zu den schlechten Hörern zählt.

Ein gutes menschliches Gehör kann zum Vergleich dazu Frequenzen im Bereich von 20 bis 20.000 Hertz wahrnehmen.

Die Forscher ziehen aus dieser Erkenntnis, dass Archaeopteryx ein eher schlechter Hörer war, weitere Schlüsse. So vermuten sie, dass der Urvogel eher ein Einzelgänger war und nicht in Gruppen lebte. Denn große soziale Gruppen bedürften einer komplizierten Kommunikation über Laute, die ein gutes Hörvermögen voraussetze, erklärt Paul Barret, einer der beteiligten Wissenschaftler.



weitere Informationen unter:

  • Bild der Wissenschaft:
    Archäopteryx mit Emu-Ohr
  • Spiegel Online:
    Archaeopteryx hörte nicht besonders gut



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