05. Juli 2011

Kentrosaurus: Verteidigung mit schnellen Schwanzschlägen


Als der Kentrosaurus aethiopicus im Jahr 1915 beschrieben wurde, hielten die damaligen Ausgrabungsleiter Werner Janensch und Edwin Hennig den mit Stacheln besetzten Schwanz dieses Stegosauriers für zu unbeweglich, als dass dieser sich damit gegen Angreifer hätte wehren können.

Am Naturkundemuseum Berlin wurde diese Annahme nun widerlegt. Mithilfe von hochauflösenden Laser-Scans und einer CAD Software wurde ein digitales Skelett des im Museum präsentierten Kentrosaurus erstellt, so dass die Beweglichkeit eines jeden Gelenks gemessen werden konnte. Eine zusätzlich eingesetzte Physik-Software brachte das Ergebnis, dass Kentrosaurus seinen Schwanz mit einer Geschwindigkeit von mindestens 70 km/h peitschen konnte − eine Geschwindigkeit, die ausreichte, um seine Stacheln tief in den Körper eines Angreifers zu treiben.

"Je nachdem, mit wie viel Muskulatur man den Schwanz rekonstruiert und welches Bewegungsmuster man annimmt, kommt eine breite Spanne an möglichen Geschwindigkeiten heraus", erklärt Heinrich Mallison, Wissenschaftler am Museum für Naturkunde. "Aber selbst bei vorsichtig gewählten Werten sind es schnell 70 km/h, und das über einen Winkel von fast 90 Grad. Wie Krokodile oder auch Warane und andere Reptilien heute benutzte der Dinosaurier aus Afrika vermutlich eine Peitschenbewegung. Damit lassen sich schnell sehr hohe Geschwindigkeiten erzeugen."

Raubsaurier hätten nur dann eine Chance gehabt, einen Kentrosaurus zu erlegen, so Mallison, wenn sie aus dem Hinterhalt oder zu mehreren angegriffen hätten.



weitere Informationen unter:

  • dinosaurier.org:
    Kentosaurus: Verteidigung mit schnellen Schlägen
  • Museum für Naturkunde Berlin:
    Keine leichte Beute – wie sich Stegosaurier zur Wehr setzten



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