06. Januar 2011

Sauerstoffmangelperiode vor 500 Millionen Jahren


Ein Forscherteam um Benjamin Gill von der Universität von Californien in Riverside hat 499 Millionen Jahre alte Gesteinsproben von sechs Fundorten aus verschiedenen Teilen der Welt untersucht und ist zu dem Schluss gekommen, dass ein zwei bis vier Millionen Jahre andauernder Sauerstoffmangel in den Meeren zu einem Massensterben unter den gerade entstandenen Lebewesen geführt hat.

Als vor 600 Millionen Jahren der Sauerstoffgehalt in den Urozeanen anstieg, kam es zu einer scheinbar explosionsartigen Entwicklung höherer Lebensformen. Bislang galt in der Wissenschaft die Ansicht, dass sich seither der Sauerstoffgehalt in den Meeren bis heute nicht mehr groß änderte.

Doch schon seit längerer Zeit deutete einiges darauf hin, dass gegen Ende des Kambriums eine Phase des Sauerstoffmangels zu einem Massensterben unter den frühen Lebewesen führte.

Mithilfe der analysierten Gesteinsproben, die in ihren chemischen Zusammensetzungen die klimatischen und jahreszeitlichen Veränderungen der Urzeit dokumentieren, konnten die Forscher diese These nun untermauern. Spezielle Kohlenstoff-, Molydän- und Schwefelverbindungen zeigen einen Sauerstoffmangel in den Meeren an, der einige Millionen Jahre andauerte. Zudem fanden die Wissenschaftler Hinweise auf die Ablagerung von großen Mengen organischer Masse.

Warum es zu diesem Sauerstoffmangel kam, können die Forscher bislang jedoch noch nicht beantworten. Auf jeden Fall hätte er wie ein evolutionäres Sieb gewirkt: Organismen, die nicht anpassungsfähig waren, starben aus und machten so den Weg frei für die Entwicklung vieler neuer Arten.



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  • Bild der Wissenschaft:
    Als den Tieren die Luft wegblieb



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