12. Oktober 2011

Tyrannosaurus rex: Massiger und schwerer als gedacht


Ein britisch-amerikanisches Forscherteam um John Hutchinson vom Royal Veterinary College im englischen Hatfield und Peter Makovicky vom Field Museum in Chicago hat mithilfe neuer Computermodelle errechnet, dass Tyrannosaurus rex wahrscheinlich schwerer war, als bislang angenommen und auch schneller an Größe zulegte als vermutet.

Für ihre Berechnung vermaßen und digitalisierten die Forscher vier der am besten erhaltenen Skelette ausgewachsener Tyrannosaurier, darunter auch "Sue" (die 1990 gefunden wurde und als größtes bisher bekanntes Exemplar gilt), und die als juvenil identifizierte "Jane" (die 2001 entdeckt wurde).

Die Ergebnisse der Berechnungen legen nahe, dass "Sue" mit 9,5 Tonnen rund ein Drittel schwerer war als alte Berechnungen vermuten ließen, während "Jane" mit knapp 640 Kilogramm eher weniger wog als angenommen.

Da Tyrannosaurus also nur zwanzig Jahre Zeit hatte, um sein Gewicht von knapp 10 Kilogramm beim Schlüpfen auf 9 Tonnen im Erwachsenenstadium zu steigern, gehen die Forscher davon aus, dass er in seiner Wachstumsphase jährlich bis zu 1,8 Tonnen an Gewicht zulegte − und somit fast doppelt so schnell wuchs als bislang vermutet.

Die Berechnungen lassen darüber hinaus vermuten, dass Tyrannosaurus nicht gleichmäßig wuchs, sondern in erster Linie im Brust- und Halsbereich massiger wurde. Dadurch verlagerte sich der Schwerpunkt weiter nach vorne und machte es den Hinterbeinen, deren Muskeln nicht entsprechend mitwuchsen, schwer, das gesamte Körpergewicht zu tragen. Somit werden die Tyrannosaurier mit zunehmendem Alter wohl unbeweglicher und langsamer geworden sein.

"Unsere Studie bekräftigt die unter Wissenschaftlern verbreitete Ansicht, dass große Tyrannosaurier Spitzengeschwindigkeiten von 17 bis 40 Kilometern pro Stunde erreichten", erklärt Hutchinson. "Der T. rex war also keinesfalls das schnellste unter den Landtieren."

Der große Unterschied zwischen den neuen und alten Berechnungen liegt darin begründet, dass alte Schätzungen von kleinen Modellen ausgehen, die dann auf die Größe der tatsächlichen Saurier hochgerechnet werden. Dabei können bereits kleine Fehler zu gravierenden Fehlberechnungen führen.

Mit jeder Verbesserung der Methodik werden sich die Forscher vermutlich nur den tatsächlichen Ausmaßen der Saurier nähern, wahrscheinlich werden sie diese aber niemals wirklich klären können, vermutet das Wissenschaftlerteam.



weitere Informationen unter:

  • Bild der Wissenschaft:
    T. rex hat zugenommen
  • dinosaurier.org:
    T. rex legt zu



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