04. September 2015

Eunotosaurus: Schildkröten sind Diapsida, keine Anapsida



Bereits im Jahr 1892 fanden Forscher in Südafrika ein Fossil, das aussah wie ein plattgedrückter Leguan und auf ein Alter von 260 Millionen Jahren geschätzt wurde. Das Fossil erhielt den Namen Eunotosaurus africanus.

Seine Zuordung zu den Schildkröten war lange Zeit umstritten, da es sich vor allem durch seine Schädelform unterschied: Dieses Tier besaß einen Schädel, der es eindeutig in die Gruppe der Diapsida (Schädel mit zwei Knochenfenstern) einordnete, während die heutigen Schildkröten einen anapsiden Schädel (Schädel ohne Knochenfenster) besitzen.

Neue Analysen, die jetzt durchgeführt wurden, zeigen aber, dass Eunotosaurus einen ähnlichen Körperbau besaß wie der im Sommer dieses Jahres in Deutschland gefundene "Schildkrötengroßvater" Pappochelys rosinae. Darüberhinaus besaßen beide Tiere diapside Schädelformen.

Das führte die Forscher zu der Erklärung, dass die Schildkröten ursprünglich von "normalen" Echsen mit diapsiden Schädelformen abstammen, die Schädelfenster sich im Laufe der Evolution aber immer mehr schlossen, bis sie eine anapside Form zeigten. Somit wären Schildkröten "verdeckte Diapsida".



weitere Informationen unter:

  • Spiegel Online:
    Schildkröten sind normaler als gedacht



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