09. November 2016

Zwei gut erhaltene Pachycephalosaurier-Schädelfunde geben Hinweis auf Entwicklungsursprung im Süden Laramidias und späterer Auswanderung in den Norden



Gleich zwei nahezu vollständige fossile Schädelfunde von Pachycephalosauriern geben Einblicke in die Evolution dieser Dinosauriergruppe.

Der eine rund 76,5 Millionen Jahre alte Schädel wurde im US-Bundesstaat Utah gefunden, der andere, der auf ein Alter von 73,5 Millionen Jahren datiert wird, in New Mexico. Somit stammen beide aus dem in der Kreidezeit existierenden südlichen Laramidia, was diese Funde für die Wissenschaft bedeutsam macht.

In der Kreidezeit bestand Nordamerika aus zwei Teilen, die von Norden nach Süden durch ein Meer getrennt wurden, dem Western Interior Seaway. Der westliche Teil Nordamerikas wird Laramidia, der östliche Teil Apalachia genannt.

Bislang waren Pachycephalosaurier-Funde fast ausschließlich aus dem Norden Laramidias bekannt, aus Alberta und den Nordstaaten der USA. Zwar gab es auch schon Funde in der Höhe von Texas, allerdings waren diese Funde eher von geringer Qualität und nur selten vollständig.

Die beiden neuen, gut erhaltenen Funde stammen von kleinen Pachycephalosauriern, deren Größe etwa mit der deutscher Schäferhunde vergleichbar ist - wobei das Exemplar aus Utah rund 20 Prozent größer war als das aus New Mexico.

Auffällig an beiden Schädeln waren einzigartige knöcherne Beulen am hinteren Teil, die von anderen Pachycephalosaurier-Funden bislang nicht bekannt sind. Daher vermuten die Forscher, dass es sich bei diesen Funden um bisher unbekannte Pachycephalosauriergattungen handelt.

Die Forscher nehmen an, dass diese knöchernen Beulen Verzierungen sind, die es den Tieren ermöglichten, verschiedene Arten zu unterscheiden. Zudem könnten sie bei der Partnerwerbung eine Rolle gespielt haben.

Das südliche Fundgebiet dieser Fossilien veranlasst die Forscher zu der Vermutung, dass sich die Pachycephalosaurier im Süden Laramidias entwickelten, dort eine gewissen Artenvielfalt hervorbrachten und später nach Norden auswanderten.

Die Pachycephalosaurier waren jedoch nicht die einzige Dinosauriergruppe die von Süden nach Norden wanderte. Ähnliche Wanderbewegungen sind auch von Tyrannosauriern und Ankylosauriern bekannt. Den Grund für diese Wanderbewegungen können die Forscher noch nicht benennen. Eine Theorie geht jedoch davon aus, dass sich der Western Interior Seaway weiter ausdehnte und somit die Dinosaurier zwang, ihr Land zu verlassen und in neue Gebiete abzuwandern.



weitere Informationen unter:

  • Livescience.com (engl.):
    2 Dome-Headed Dinosaurs the Size of German Shepherds Discovered



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