22. April 2016

Rapetosaurus-Babys besaßen kein Kindchenschema - möglicherweise Hinweis auf fehlendes Brutfürsorge-Verhalten



Ein Zufallsfund von Suropoden-Baby-Knochen in einem Museum liefert neue Erkenntnisse über die Entwicklung von Sauropoden:

Schon im Jahr 2012 entdeckte eine Forscherin in einem Museum zwischen diveresen Krokodilknochen kleine Sauropodenknochen, die sie dem Titanosaurier Rapetosaurus krausei zuordnen konnte. Es waren Knochen, die von einem noch sehr jungen Tier stammten, das vermutlich zwischen 39 und 77 Tage alt gewesen war. Die Untersuchung der Knochen zeigt, dass es wahrscheinlich verhungerte.

Das Erstaunliche an diesem Fund jedoch waren die Körperproportionen. Denn dieses Jungtier wies kein erkennbares Kindchenschema auf.

Normalerweise sind die Proportionen bei einem neugeborenen Tier (und auch beim Menschen) anders als die bei einem ausgewachsenen Individuum: verhältnismäßig kurze Arme und Beine, großer Kopf, große Augen, kurze Schnauze, wenig ausgebildeter "Körperschmuck" (wie z.B. Geweihe, Hörner, Halskrausen...).

Der kleine Rapetosaurus hingegen, der zum Zeitpunkt seines Todes eine Hüfthöhe von ungefähr 35 Zentimeter und ein geschätztes Gewicht von 40 Kilogramm gehabt haben dürfte, zeigte fast die gleichen Proportionen wie ein erwachsenes Exemplar, das bis zu 15 Meter lang, 4 Meter hoch und 10 Tonnen schwer werden konnte.

Aus diesem Befund schließen die Forscher, dass Rapetosaurus keine Nestfürsorge betrieb und dass die frisch geschlüpften Sauropoden direkt auf sich selbst gestellt waren. Außerdem zeigten die Jungtiere ein erstaunlich schnelles Wachstum: Bei der Geburt schätzungsweise 3,5 Kilogramm schwer, verzehntfachten sie ihr Gewicht schon innerhalb der ersten zwei bis drei Monate.



weitere Informationen unter:

  • Bild der Wissenschaft:
    Babys der Titanosaurier waren Nestflüchter
  • DerStandard:
    So klein fingen die Giganten an
  • Spiegel Online:
    Von wegen niedlich: Verdammt erwachsen, diese Sauropoden-Babys
  • scinexx:
    Babys der Riesen-Dinos waren frühreif



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