24. April 2017

Masrasector, Prorotodactylus, Slimonia − Vorstellung dreier neu entdeckter Fossilien aus dem Eozän (Raubtier), der Trias (Fährte) und dem Silur (Seeskorpion)



Es wurden drei Entdeckungen vorgestellt:

Masrasector nananubis: ein Hyaenodontidae aus dem ausgehenden Eozän.
Obwohl der Name es vermuten lässt ("Hyänenzähner"), waren die Hyaenodontidae nicht näher mit den heutigen Hyänen verwandt. Entwicklungsgeschichtlich trennten sich die Hyaenodontidae vor 63 Millionen Jahren von den heutigen Raubtieren und existierten rund 50 Millionen Jahre lang. Zu den Hyaenodontidae zählen rund 20 Zentimeter lange Baumbewohner sowie 60 Kilogramm schwere Kolosse, die einen doppelt so großen Schädel besaßen, wie heutige Löwen. Der neu entdeckte, vermulich sehr flinke Masrasector lebte vor 34 Millionen Jahren im heutigen Afrika und wurde ähnlich groß wie ein Stinktier.

Prorotodactylus mesaxonichnus: ein Archosaurier aus der frühen Trias.
Vom Prorotodactylus kennt man bislang nur Fährten, noch keine Knochenreste. Anhand der bekannten Spuren, die auf ein Alter von 248 Millionen Jahren datiert werden und bis dato von nur zwei verschiedenen Arten der Prorotodactylus stammen, nahm man bislang an, dass es sich bei diesen Tieren um kleine, grazile, hochbeinig laufende Dinosauromorpha, also direkte Vorfahren der Dinosaurier handelte, zumal die Fußspuren darauf schließen ließen, dass die Beine unter dem Körper standen und die Stapfen Ähnlichkeiten zu dem später lebenden direkten Dinosaurier-Vorfahr Lagerpeton aufweisen. Die neu in den Pyrenäen entdeckten Spuren des Prorotodactylus mesaxonichnus lassen allerdings darauf schließen, dass diese Tiere evolutionär doch näher an den ursprünglichen Archosauriern lagen als bei den Dinosauromorpha.

Slimonia acuminata: ein Eurypterida aus dem Silur.
Eurypterida waren Seeskorpione, die bis zu drei Meter lang werden konnten, und von vor 461 bis vor 258 Millionen Jahren in den Meeren des Erdaltertums (Känozoikum) lebten. Sie ähnelten vom Aussehen her heute lebenden Asseln mit spitz zulaufendem Ende, das in eine Art Stachel übergeht, konnten ihren Hinterleib aber nicht wie die modernen Skorpione über den Kopf hinwegbiegen, um ihren Gegner zu stechen. Der neu entdeckte Slimonia acuminata lebte vor 430 Millionen Jahren im heutigen England und konnte seinen Hinterleib seitlich um 180 Grad biegen, so dass er in der Lage war, seinen Gegner mit den Scheren festzuhalten und seitlich zu stechen. Das würde bedeuten, dass Skorpione schon 150 Millionen Jahre früher ihren tödlichen Stachel entwickelten, als bislang angenommen.



weitere Informationen unter:

  • Spiegel Online:
    Im Frühling ernten Fossilien Veröffentlichungen



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