19. Mai 2017

Ophiacodon: Waren Synapsiden schon vor 300 Millionen Jahren warmblütig und war die Warmblütigkeite möglicherweise die ursprüngliche Regulierung der Körpertemperatur?



Ein Forscherteam um Martin Sander von der Universität Bonn hat die Extremitätenknochen eines rund 300 Millionen Jahre alten Synapsiden, der evolutionär sehr nah an der Abwzeigung zwischen Reptil und Säugetier steht, untersucht und hat Anzeichen dafür entdeckt, dass dieser frühe Synapside möglicherweise schon warmblütig war. (Synapsiden sind reptilienähnliche Vorfahren der Säugetiere.)

Bekannt ist der ca. zwei Meter lange Ophiacodon (so der Name des Synapsiden) schon seit 1878 und wurde seinerzeit von Othniel Charles Marsh, dem Rivalen Edward Drinker Copes im sogenannten Knochenkrieg, beschrieben.

Doch erst jetzt hat sich ein Forscherteam näher mit dem Knochenaufbau beschäftigt und diese überraschenden Hinweise auf Warmblütigkeit gefunden.

Anfangs ging man davon aus, dass erst mit dem Auftreten der Säugetiere und Vögel die Warmblütigkeit Einzug in die Evolution gehalten hätte, doch musste diese Annahme mit dem Nachweis von Warmblütigkeit bei einigen Dinosauriern und Meeressauriern revidiert werden. Somit mutmaßte man nun, dass der Beginn der Warmblütigkeit vor rund 270 Millionen Jahren lag.

Ophiacodon könnte diesen Startpunkt jetzt aber noch um weitere 30 Millionen Jahre nach vorne verlagern, sollten sich die Erkenntnisse von Sanders Team in weiteren Studien bestätigen.

Die Forscher äußern sogar schon die Vermutung, dass möglicherweise die ursprüngliche Regulierung der Körpertemperatur sowohl bei den Reptilien als auch bei den Säugern in der Warmblütigkeit lag und erst später ein Großteil der Reptilien zur energiesparenderen Wechselwärme zurückgekehrt ist.



weitere Informationen unter:

  • scinexx:
    Warmblüter entstanden früher als gedacht



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