06. März 2017

Warum viele Dinosaurier auf zwei Beinen liefen



Schaut man sich die Fortbewegungsart der Dinosaurier an, fällt auf, dass es unter ihnen eine große Anzahl von Arten gab, die auf zwei Beinen liefen. Schaut man sich hingegen die Fortbewegungsart von Säugetieren, Echsen oder Amphibien an, muss man feststellen, dass es unter diesen Tiergruppen vergleichsweise wenige Zweibeiner gibt. Woher kommt das?

Mit dieser Frage hat sich eine Forschergruppe um den kanadischen Paläontologen Scott Persons von der University of Alberta in Edmonton beschäftigt und ist zu dem Schluss gekommen, dass es mit den Vorfahren bzw. frühen Vertretern der verschiedenen Tiergruppen zu tun hat.

Man geht allgemein davon aus, dass sich die Dinosaurier aus Protosauriern entwickelten, die zwar überwiegend auf vier Beinen liefen, sich aber in Gefahrensituationen auf ihre Hinterbeine aufrichteten, um schneller wegrennen zu können. Zur Unterstützung dieser bipeden Fortbewegungsart hatten sie kräftige Schwänze als Gegengewicht zur aufrechten Haltung entwickelt, die im Zusammenspiel mit den muskulösen Hinterläufen eine enorme Schnelligkeit ermöglichten.

Im Laufe der Evolution passte sich ein Teil der Dinosaurier immer mehr dem zweibeinig-aufrechten Gang an, indem die Hinterbeine länger wurden und die Vordergliedmaße kürzer, um das vordere Gewicht zu reduzieren. Immer längere Strecken konnten zweibeinig zurückgelegt werden; auch die Schnelligkeit nahm zu. Irgendwann verzichteten dann einige Dinosaurierarten ganz auf den vierbeinigen Gang und liefen ausschließlich aufrecht auf zwei Beinen, so die Forscher.

Dass sich unter den Säugetieren das bipede Laufen nicht durchgesetzt hat, liegt ebenfalls an den frühen Formen der Säuger bzw. an deren Vorfahren. Viele von ihnen bauten zur Zeit der Dinosaurier und auch schon im Perm Höhlen, in die sie sich verkrochen. Beim Kriechen in den engen Gängen wären ein kräftiger Hinterteil und ein langer Schwanz, an dem ein Beutejäger das Tier aus der Höhle hätte ziehen können, eher nachteilig gewesen. Vorteilhafter war ein kräftiges Vorderteil mit muskulösen Vorderarmen, die beim Graben und Vorwärtsbewegen eingesetzt werden konnten.

So war die Entwicklung der Säuger von vornherein auf eine andere Anatomie ausgelegt. Als dann nach dem Aussterben der Dinosaurier viele frei gewordenen ökologischen Nischen von den Säugern neu besetzt wurden, fehlte den meisten Säugetieren der kräftige Hinterleib, um sich längere Zeit biped fortbewegen zu können. So mussten sie andere Strategien entwickeln, um auf vier Beinen die Schnelligkeit zu steigern.



weitere Informationen unter:

  • Bild der Wissenschaft:
    Dinos: Dank Schwanz zweibeinig



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