18. Juni 2017

Mathematisches Modell zeigt: Groß ist nicht gleich schnell



Forscher aus Jena und Leipzig haben ein mathematisches Modell entworfen, mit dem sie die Geschwindigkeit eines Tieres berechnen können - auch die Geschwindigkeit bereits ausgestorbener Tiere.

Mithilfe dieses mathematischen Modells konnte eine schon im Jahr 2007 berechnete Geschwindigkeit für Tyrannosaurus rex von knapp 30 Kilometern in der Stunde bestätigt werden.

Als Berechnungsgrundlage dienen den Forschern die Körpergröße und der Lebensraum, in dem sich das Tier bewegt (Land, Wasser, Luft). Die ersten Resultate zeigen, dass das berechnete Ergebnis mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent zutrifft.

Grundsätzlich gilt für die Geschwindigkeit: Je größer ein Tier, desto schneller kann es sich bewegen. Allerdings gilt dieser Grundsatz nur bis zu einer bestimmten Körpergröße. Danach wird Größe eher hinderlich.

Den Grund für diese Abweichung sehen die Forscher in den für Sprints zuständigen Energielieferanten - den hellen Muskelfasern. Sie liefern sehr schnell viel Energie, die zur Beschleunigung notwendig ist, ermüden aber auch recht rasch. Danach übernehmen die dunklen Muskelfasern die Energiezufuhr, um die Masse in der Geschwindigkeit zu halten. Die dunklen Muskelfasern geben die Energie langsamer ab, ermüden aber dadurch auch nicht so schnell.

Kleine Tiere können ihre Masse recht schnell in Bewegung setzen und somit die Energie der hellen Muskelfasern voll ausschöpfen. Große Tiere hingegen, wie z.B. ein Elefant oder ein Tyrannosaurus rex, benötigen einige Zeit, bis sich ihre riesige Masse in Bewegung setzt - und bevor diese Tiere voll in Fahrt kommen, ist die Energie der hellen Muskelfasern schon verbraucht. Das erklärt nach Aussage der Forscher den Umstand, dass ab einer bestimmten Körpergröße der Grundsatz "je größer, desto schneller" nicht mehr gilt.

Allerdings, so geben andere Forscher zu Bedenken, müsse noch weiter untersucht werden, weshalb bei Tieren mit etwa gleicher Körpergröße teilweise erhebliche Unterschiede bei der Geschwindigkeit auftreten.



weitere Informationen unter:

  • Bild der Wissenschaft:
    Tierisches Tempo
  • Spiegel Online:
    Mittelgroß rennt am schnellsten
  • MDR.de:
    T-Rex war langsamer als ein Radfahrer



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