22. August 2017

Große Rußmengen verdunkelten die Erde am Ende der Kreidezeit für mehr als eineinhalb Jahre und führten zum Massensterben



US-amerikanische Forscher haben mithilfe einer Computersimulatione ermittelt, dass beim Einschlag des Meteoriten vor 66 Millionen Jahren auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán und den anschließenden weltweiten Flächenbränden so viel Ruß in die Atmosphäre gelangt war, dass die Erde für mehr als eineinhalb Jahren von Dunkelheit umgeben war, was zum fast gänzlichen Erliegen der Photsynthese und Absinken der Temperaturen führte.

Das Ziel der Wissenschaftler war es, die längerfristigen Folgen des Einschlags zu erforschen, vor allem, welche Wirkung sich so negativ auf die Pflanzen und Tiere ausgewirkt hat, dass es zu diesem weltweiten extremen Massensterben kam.

In dieser Studie wird auf frühere Studien verwiesen, in denen das entstandene Rußvolumen mit 15 Milliarden Tonnen angegeben wird. (Anm.: Unsicher, auf welche Studie sich diese Aussage bezieht, zumal die angegebene Menge zehnmal höher ist als die ermittelte Menge in einer Studie aus dem Jahr 2016, in der die Menge mit 1,5 Milliarden Tonnen angegeben wird: Nachricht vom Jul. 2016)

Nach Angaben der Forscher sind die Rußpartikel, aufgewärmt durch die Sonne, immer höher in die Atmosphäre aufgestiegen und haben sich als eine Art Film rund um den Erdball verteilt und so die Sonneneinstrahlung behindert. Es sei vermutlich über eineinhalb Jahr lang so dunkel gewesen wie in einer vom Mond erhellten Nacht, und die Temperaturen wären um 20 Grad auf eine Jahresmitteltemperatur unter dem Gefrierpunkt gefallen.

Die Forscher gehen davon aus, dass die Landpflanzen schon durch die Brände größtenteils vernichtet wurden und sich die Dunkelheit in erster Linie auf das Photosynthese betreibende Phytoplankton auswirkte, so dass viele Meereslebewesen zum Aussterben verurteilt waren.

Auch die Regenmenge könnte sich durch den Mangel an Sonnenlicht und Wärme stark reduziert haben − die Forscher gehen von 70 bis 80 Prozent weniger Niederschlag aus −, was ebenfalls große Auswirkung auf die noch vorhandene Vegetation und Tierwelt hatte.

Somit erklärt diese Studie auch, warum die meisten Dinosaurier ausstarben und mit ihnen rund 70 Prozent allen Lebens, während eine kleine Gruppe von Tieren das Massensterben überlebte:

Während vermutlich besonders die großen, warmblütigen Tiere, die zum Überleben entsprechend viel Energie benötigen, unter der Veränderung der Licht- und Temperaturverhältnisse und den veränderten Lebensbedingungen auf der Erde litten, hatten Tiere, die eine Art Winterschlaf halten konnten oder einfach nur wenig Nahrung benötigten, viel bessere Chancen die Zeit der Dunkelheit, Dürre und Kälte zu überstehen.



weitere Informationen unter:

  • Bild der Wissenschaft:
    Zwei Jahre Dunkelheit
  • SCIENCE ORF.at:
    Ruß trug zum Dinosterben bei
  • Sueddeutsche.de:
    Ruß trug zum Aussterben der Dinosaurier bei
  • N-TV:
    Dunkelheit löste Massensterben aus



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