08. Februar 2018

Schon Fische beherrschen das Prinzip des Laufens



Einem Forscherteam um Jeremy Dasen von der New York University School of Medicine ist aufgefallen, dass der Kleine Igelrochen (Leucoraja erinacea), wenn er sich nahe am Boden bewegt, mit den Beckenflossen über den Boden läuft, ähnlich wie Landwirbeltiere an Land: links - rechts - links - rechts...

Bislang ging man davon aus, dass die neurologischen Verbindungen, die das stolperfreie Laufen ermöglichen, sich erst mit dem allmählichen Betreten des Landes in der Evolutionsgeschichte entwickelt haben. Doch muss diese schon wesentlich früher eingesetzt haben.

Die Mediziner haben die Gene analysiert, die für das koordinierte Laufen zuständig sind und haben entdeckt, dass sowohl die Igelrochen als auch Mäuse die gleichen Gene für das Laufen aktivieren und dass sich die Gemeinsamkeit selbst auf die Interneuronen erstreckt, die zwischen den die Muskel aktivierenden Nerven vermitteln und diese koordinieren.

Daher kann man, laut Forschern, davon ausgehen, dass die "Vorbereitung" auf den späteren Landgang schon bei dem gemeinsamen Vorfahren von Knorpelfischen und Tetrapoden stattfand und nicht erst dann einsetzte, als die Koordination für den bevorstehenden Landgang nötig wurde.

Allerdings, so schränken die Forscher ein, sei es nicht wahrscheinlich, dass schon die urtümlichen Fische über die komplexen neurogenen Verbindungen verfügten, die zu einem aufrechten Gang auf zwei Beinen an Land notwendig sind. Daher vermuten die Forscher, dass sich das Laufen unabhängig voneinander zweimal entwickelt hat − allerdings durch Ausbau der bereits für die koordinierte Flossenbewegung notwendigen Nervenverbindungen.



weitere Informationen unter:

  • Spektrum.de:
    Auch Fische wissen, wie man läuft
  • SCIENCE ORF.at:
    Wie die Fische laufen lernten
  • Cell (Originalstudie − engl.):
    The Ancient Origins of Neural Substrates for Land Walking



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