22. Mai 2018

Wachtel-Experiment: Pterosaurier und vierflügelige Vögel flogen wahrscheinlich anders als bislang dargestellt



Eine neue Studie an toten Wachteln stellt die Flugdarstellung der Pterosaurier und vierflügeligen Vögel in Frage.

Oft werden Pterosaurier und vierflügelige Vögel beim Flug mit breit gespreizten Beinen dargestellt − ähnlich dem der Fledermäuse. Vermutlich liegt es an der Flughaut und die Befestigung derselben an den Hinterbeinen.

Eine Forscherin der Brown Universität in Providence im US-Bundesstaat Rhode Island hat nun anhand von Experimenten mit toten Wachteln herausgefunden, dass diese Flughaltung sowohl bei Pterosauriern als auch bei vierflügeligen Vögeln sehr wahrscheinlich unmöglich war.

Würde man auf die Gelenkbewegungen allein aufgrund von Knochenfunden schließen, würde die Beweglichkeit oft überschätzt, so die Forscherin. Bänder, sogeannnte Ligamente, würden die Beweglichkeit erheblich einschränken. Allerdings würden diese in der Regel nicht fossilisiert.

Die Forscherhin hatte die Wachteln von Muskelfleisch befreit und nur die Ligamente an den Knochen belassen. Bei Bewegungen des Skeletts stellte sie fest, dass die Beweglichkeit mit Ligamente nur fünf Prozent der Bewegungen zuließen, die ohne Ligamente möglich wären.

Für die Spreizung der Hinterbeine, die einen Flug ähnlich dem der Fledermäuse zulassen würde, müsste sich das entsprechende Band um rund 63 Prozent mehr dehnen können als sie es vorgefunden hat. Da dieses entsprechende Band bei den meisten Vögeln und vielen mit Pterosauriern verwandten Tieren vorhanden ist, geht die Forscherin davon aus, dass es auch sowohl die Pterosaurier als auch die vierflügeligen Vögel besaßen. Daher wäre ein breitbeiniger Flug nicht möglich gewesen.



weitere Informationen unter:

  • EurekAlert (engl.):
    Study casts doubt on traditional view of pterosaur flight



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