11. Oktober 2018

Mosasaurus-Baby stellt sich als Tylosaurus-Baby heraus − die lange Schnauze kam erst später



Im Jahr 1991 fand ein US-amerikanischer Forscher die ersten 85 Millionen Jahre alten Schädel-Überreste eines Baby-Meeressauriers, die zunächst für die Knochen eines neugeborenen Platecarpus, eines im Erwachsnenalter bis zu sechs Meter großen Mosasauriers, gehalten wurden.

Nun ergaben neue Analysen aber, dass die Fossilien zu einem Tylosaurus-Baby, einem Mosasaurier, der im Erwachsenenalter bis zu 13 Meter lang werden konnte, stammen.

Tylosaurus besaß eine lange Schnauze. Da die gefundenen Überreste aber eher auf eine kurze Schnauze hindeuteten, fiel es den Forschern zunächst schwer, die Art des Tieres zu bestimmen. Schließlich erkannte ein Forscher, dass Tylosaurus-Babys, die lebend geboren wurden, wahrscheinlich mit kurzer Schnauze auf die Welt kamen, und die Schnauze dann recht zügig im Kindes- und Jugendalter wuchs. Da die Schnauze sich also wahrscheinlich sehr schnell ausbildete, war das Fehlen der Schnauze im bisherigen Fossilbericht noch nicht aufgefallen.

Die gefundenen Überreste lassen auf eine Schädellänge von 30 Zentimetern beim Baby schließen. Ausgewachsene Tylosaurier besaßen einen rund 1,80 Meter langen Schädel bei einer gesamten Körperlänge von 13 Metern. Überträgt man die Relationen auf das Tylosaurus-Baby, wird es rund ein Sechstel der Größe gehabt haben, also gut zwei Meter lang gewesen sein.

Es gibt bislang zwei bekannte Arten von Tylosauruiern aus gleichaltrigen Gesteinsschichten: Tylosaurus nepaeolicus und Tylosaurus proriger. Zu welcher Art das Baby gehörte, können die Forscher aufgrund des fehlenden postcranialen Skeletts jedoch nicht sagen.



weitere Informationen unter:

  • Science Daily (engl.):
    Smallest ever Tylosaurus fossil sheds light on species
  • LiveScience (engl.):
    Adorable Newborn Sea Monster from the Dinosaur Age Discovered in Kansas
  • Taylors Francis Online (Originalstudie, nur Abstract - engl.):
    The Smallest-Known Neonate Individual of Tylosaurus (Mosasauridae, Tylosaurinae) Sheds New Light on the Tylosaurine Rostrum and Heterochrony



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