03. September 2018

Wann entstanden die unterschiedlichen "Grundbaupläne" der heutigen Tierwelt?



Die Tiere werden systematisch in verschiedene Gruppen geteilt, so z.B. in
  • Gliederfüßer (Arthropoden), zu denen u.a. Insekten, Tausendfüßer, Spinnentiere, aber auch die ausgestorbenen Trilobiten gehören,
  • Weichtiere (Mollusken), zu denen u.a. Schnecken, Muscheln und Tintenfische gehören,
  • Chordata, zu denen u.a. die Wirbeltiere (einschließlich die Menschen), die Schädeltier, die Schädellosen und die Manteltiere gehören.
  • (Nähere Informationen: Systematik der vielzelligen Tiere)

    In der Wissenschaft geht man davon aus, dass es 30 bis 40 verschiedene "Grundbaupläne" gibt, die sich alle aus ehemals einzelligen Organismen entwickelt haben. Doch wie und wann entstanden diese unterschiedlichen "Baupläne"?

    Dieser Frage widmete sich ein Team Wissenschaftler und analysierte hierfür sämtliche heute lebende Tiergruppen einschließlich diverser ausgestorbener Arten. Sie verglichen die Tiere miteinander, stellten akribisch Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus und versuchten anhand von Modellsimulationen mögliche Evolutionsprozesse zu bestimmen.

    Das Ergebnis war, dass es nicht einen einzelnen Zeitpunkt gab, wie z.B. die kambrische Explosion, in der sich die grundlegenden Designs entwickelt haben, sondern dass sie stoßweise immer mal wieder weiterentwickelt wurden und sie es heute immer noch tun. "Die Erweiterung der Formenvielfalt nach dem Kambrium ging dabei oft mit anderen großen ökologischen Veränderungen einher – zum Beispiel der Eroberung des Landes", erklären die Forscher.

    Sprunghafte anatomische Entwicklungen, wie sie sich heute scheinbar zeigen, sind dabei vermutlich eher nicht vollzogen worden, sondern gehen auf einen mangelnden Fossilbericht und ausgestorbene Zwischenstadien zurück.

    Den Auslöser für eine immer größer werdende Anzahl an "Grundbauplänen" sehen die Forscher in dem immer größer werdenden Repertoire an regulativen Genen, die für die Entwicklung bestimmter Körperelemente verantwortlich sind. "Unsere Studie bestätigt, dass die Genregulation eine Schlüsselrolle für die Evolution der Tiere spielte", so die Forscher.



    weitere Informationen unter:

  • wissenschaft.de:
    Die Baupläne des Lebens



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