13. Februar 2019

Squamaten und Crocodylomorpha nisteten offensichtlich zwischen einer großen Enantiornithes-Nistkolonie



In Siebenbürgen (Westrumänien) wurden die Überreste einer Nistkolonie von Enantiornithes entdeckt, die hier in der späten Kreidezeit angelegt wurde. Neben fossilen Eiern und Eierschalen sowie einzelnen isolierten Knochen der Enantiornithes, fanden die Forscher aber auch von mindestens drei anderen Tierarten entsprechende Gelegereste: von einer bislang nicht identifizierten Vogelart, von Crocodylomorpha und von gekkoartigen Squamaten (Schuppenkriechtieren).

Es wäre zwar grundsätzlich möglich, dass die Enantiornithes, die hier zahlenmäßig eindeutig am meisten vertreten waren, die Eierschalenreste der anderen Tierarten zum Nestbau benutzt haben oder um damit ihren Kalziumhaushalt aufzufüllen, indem sie diese fraßen, aber laut Forscher ist dies eher unwahrscheinlich. Die Forscher gehen viel eher davon aus, dass hier innerhalb der Enantiornithes-Nistkolonie weitere Tiere im Schutz des Vogelschwarms ihre Nester anlegten, so wie es auch heute noch in Nistkolonien zu finden ist.

(Zum Beispiel legt der heutige südamerikanische Gecko oft seine Eier in der Nähe von nistenden Kormoranen oder Möwen ab, um die Wärme und den Schutz dieser Vögel zu nutzen und sich von den Algen zu ernähren, die die Vögel zum Nestbau verwenden.)

Dies wäre die früheste Aufzeichnung einer Nistkolonie bestehend aus verschiedenen Tiergruppen, so die Forscher. Dass sich hier auch Gelegereste von Crocodylomorpha und von gekkoartigen Squamaten finden, könnte darauf hindeuten, dass diese Tiere nicht nur toleriert wurden, sondern auch nicht als Bedrohung für Eier und Nachwuchs wahrgenommen wurden.



weitere Informationen unter:

  • scinexx.de:
    Urzeitliche Nest-WG entdeckt
  • nature.com (Originalstudie - engl.):
    A mixed vertebrate eggshell assemblage from the Transylvanian Late Cretaceous



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