20. März 2019

Iberodactylus: Unterkreidezeitlicher Pterosaurier aus Spanien zeigt Ähnlichkeiten zum aus China stammenden Hamipterus



Im Nordosten Spaniens, in der Nähe des Dorfes Obón wurden die fragmentarischen Überreste eines Flugsauriers aus der Gruppe der bezahnten Kurzschwanzflugsaurier (Pterodactyloidea) gefunden. Der neu entdeckte Flugsaurier, der in der Unterkreide (genauer gesagt im Barremium) lebte, erhielt den Namen Iberodactylus andreui (übersetzt etwa: "Andreus iberischer Finger" − Javier Andreu ist ein örtlicher Fossiliensammler, der Ende der achtziger Jahre die Überreste entdeckt - die Endung "dactylus = Finger" wird oft bei Flugsauriernamen verwendet).

Es handelt sich bei Iberodactylus um einen Flugsaurier aus der Gruppe der Anhangueria, doch zeigt er wenig Ähnlichkeit zu anderen europäischen Flugsauriern aus dieser Gruppe, sondern scheint verwandtschaftlich näher zu Hamipterus tianshanensis aus China zu stehen. Daher wurden nun Iberodactylus und Hamipterus in einer neuen Familie zusammengefasst, die Hamipteridae heißt und als Schwesterntaxon der Anhangueridae gilt.

(Engere verwandtschaftliche Verhältnisse von Tieren aus der Unterkreide kommen auch bei anderen Tetrapoden vor, wie z.B. bei Titanosauriformes oder Crocodyliformes, aber auch bei den Orntithomimosauria: So zeigt Pelecanimimimus z.B. eine verwandtschaftliche Nähe zu Harpymimus und Garudimimus.)

Iberodactylus lebte vermutlich in einer Küstenumgebung, da in unmittelbarer Nähe viele maritime Fossilien gefunden wurden. Trotz des äußerst fragmentarischen Zustands des Fossils vermuten die Forscher - durch Vergleiche mit Hamipterus und anderen Pterosauriern -, dass Iberodactylus eine Flügelspannweite von ca. vier Metern besaß.



weitere Informationen unter:

  • nature.com (Originalstudie - engl.):
    On a new crested pterodactyloid from the Early Cretaceous of the Iberian Peninsula and the radiation of the clade Anhangueria



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