07. Juni 2019

"Der T.rex der Nation" und der oft aussichtslose Kampf der Forscher um Fossilien



Das Washington DC's Smithsonian National Museum of Natural History hat sich lange Zeit um das Originalskelett eines Tyrannosaurus rex bemüht − sei es nun durch eigene Grabungen oder um die Ersteigerung eines angebotenen Exemplars − doch waren diese Bemühungen lange Zeit vergebens, zumal nach dem Film "Jurassic Park" im Jahr 1993 die Begehrlichkeiten an Dinosaurier-Fossilien explosionsartig in die Höhe geschnellt sind und auf Auktionen seither horrende Preise für echte Fossilien erzielt werden.

Bei eigenen Ausgrabungen auf öffentlichem Land fanden Mitarbeiter des Museums immer nur fragmentarische Skelette, die sich für eine Ausstellung nicht anboten.

Auch bei Auktionen hatten das Smithsonian kein Glück. Das letzte Exemplar, das das Smithsonian gerne erworben hätte, war "Sue", bei der jedoch letztendlich das Chicagoer Field Museum den Zuschlag bekam. Bei einem Startgebot von 700.000 US-Dollar erzielte es schließlich den Preis von 10,8 Mio. US-Dollar.

Inzwischen hat sich herumgesprochen, dass sich mit Fossilien Geld verdienen lässt − und so kommt es häufig dazu (vor allem in den USA, da hier demjenigen die Fossilien gehören, auf dessen Land sie gefunden wurden und es zudem legal ist, die gefundenen Stücke in alle Welt zu verkaufen), dass bei entsprechenden Funden nicht mehr Museen unterrichtet werden, sondern diese privat gehoben und auf ebay zum Verkauf angeboten werden. Es ist auch schon vorgekommen, dass von Forschern entdeckte Fossilienlagerstätten von Dieben geräumt wurden. Diese Funde sind in der Regel für die Wissenschaft verloren. (In diversen anderen Ländern gehören gefundene Fossilien dem Staat und können daher nicht so ohne weiteres verkauft werden.)

Dennoch plädieren viele Wissenschaftler dafür, gefundene Fossilien stets der Forschung zur Verfügung zu stellen, da der Wert der Fossilien eigentlich erst durch die wissenschaftliche Aufarbeitung entsteht. Ein fossilier Knochen sei schließlich kein Diamant, der schon von sich aus einen Wert besitzt. Doch dieses Argument verfängt nicht.

Inzwischen hat das Smithsonian jedoch seinen "echten" T.rex erhalten, der an diesem Wochenende dem Publikum präsentiert wird.

Der erste fossile Knochen dieses Tyrannosaurus wurde unter der Leitung von Jack Horner vor rund 31 Jahren in einem Gebiet entdeckt, das dem Staat gehört. Zunächst wurde es in Montana so ausgestellt, wie es im Boden gefunden wurde, ohne die Knochen groß herauszuarbeiten. Inzwischen wurden die Fossilien jedoch präpariert und aufgearbeitet. Da das Museum of the Rockies jedoch schon zwei Tyrannosaurus-rex-Exemplare besaß, wurde dieses Skelett nun dem in der Hauptstadt des Landes sich befindlichen Smithsonian National Museum of Natural History angeboten und für eine Zeitspanne von 50 Jahren als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.

Das Smithsonian wird das Skelett in Aktion präsentieren: Der T.rex reißt einem am Boden liegenden Triceratops (ebenfalls als Skelett vorhanden) den Kopf ab.

Schon jetzt trägt dieses Skelett den Spitznamen "der T-Rex der Nation". Matthew Carrano, der Kurator der Dinosaurier-Abteilung im Smithsonian National Museum of Natural History erklärt: "Es ist nicht das älteste oder das größte oder das jüngste oder das längste. Aber es wird wahrscheinlich das meistbesuchte sein. Es gehört der Nation."



weitere Informationen unter:

  • ABC News (engl.):
    Dinosaur fossils are available for sale on eBay. so why did it take America's national museum so long to get a Tyrannosaurus rex?



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