29. Januar 2019

Was ist das Besondere an Vogelfedern?



Einige Forscher, unter anderm Mary Higby Schweizer, die durch den Fund von Weichgewebe an Dinosaurierfossilien Bekanntheit erlangte, haben untersucht, was die Flugfähigkeit von Vogelfedern im Gegensatz zu den nicht-flugfähigen Dinosaurierfedern ausmacht. Anhand des aus China stammenden nicht-avianischen Dinosauriers Anchiornis, der vor 160 Millionen Jahren lebte und somit 10 Millionen Jahre früher als der berühmte Archaeopteryx, der als einer der frühesten Urvögel angesehen wird, versuchten sie die Unterschiede darzulegen. (Die Stellung der Anchiornithidae innerhalb des Dinosaurier-Stammbaums ist jedoch umstritten: Einige Forscher sehen sie als nicht-vogelähnlich an, ander halten sie für die basaleste Familie der Vögel.)

Federn heutiger Vögel setzen sich aus einem Großteil an Beta-Keratin und einem geringen Prozentsatz an Alpha-Keratin zusammen. Während der Evolution der Feder veränderte sich das Beta-Keratin, das auch in den Hautschuppen, Klauen und Schnäbeln von Reptilien und Vögeln vorkommt, und wurde kleiner. Dadurch wurde die Feder flexibler und flugtauglich.

Anhand einer Feder vom rechten Arm des Anchiornis konnten die Forscher nun nachweisen, dass hier zwar schon das verkürzte Beta-Keratin vorkommt, das Alpha-Keratin aber noch deutlich dominiert. Somit scheint Anchiornis eine Art Zwischenstadium der Feder entwickelt zu haben − sie zeigte schon Anzeichen moderner Federn (verkürztes Beta-Keratin), aber durch den hohen Anteil an Alpha-Keratin, das übrigens auch in Fell und Haaren der Säugetiere zu finden ist, auch noch Eigenschaften des alten Dinosauriergefieders.



weitere Informationen unter:

  • wissenschaft.de:
    Was Dino- von Vogelfedern unterschied
  • PNAS (Orignialstudie, nur Abstract - engl.):
    The molecular evolution of feathers with direct evidence from fossils



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