05. September 2002

Vorfahren der Dinosaurier konnten nachts gut sehen

Amerikanischen Biologen um Belinda Chang von der Rockefeller Universität in den USA ist es gelungen, ein Sehpigment im Reagenzglas nachzukonsturieren, das dem der Archosaurier vor 240 Millionen Jahren (Vorfahren unter anderem der Dinosaurier) nahe kommt.

Da Fossilfunde nur äußerst selten über die Tag- oder Nachtaktivität ausgestorbener Tiere Auskunft geben, versuchte das amerikanische Biologenteam durch andere Mittel Informationen darüber zu erhalten. Mithilfe vorhandener Datenbanken, in denen die Gensequenzen für die Sehpigmente der verschiedensten Tiere gesammelt waren und der statistischen Auswertung berechnete es eine DNA-Sequenz, die das Rhodopsin von Archosauriern codiert haben könnte (der für das Dämmerungssehen benötigte "Sehpurpur" der Netzhautstäbchen). Die so erhaltene Erbinformation half dem Team dann bei der Konstruktion eines Gens, das zur Bildung des Rhodopsins führte.

Aufgrund der anschließenden Diagnose stellten die Wissenschaftler fest, dass das künstliche Rhodopsin im Vergleich zum typischen Absorptionsspektrum der Sehzellen heutiger Wirbeltiere deutlich zum roten Wellenlängenbereich verschoben ist und gehen nun davon aus, dass die Archosaurier gut in der Dunkelheit sehen konnten und somit dämmerungs- bzw. sogar nachtaktiv waren - im Gegensatz zur bislang vorherrschenden Meinung, dass Dinosaurier in erster Linie tagaktiv gewesen seien.

weitere Informationen unter:
  • Bild der Wissenschaft:
    Vorfahren der Dinosaurier konnten nachts gut sehen
  • Spektrum der Wissenschaft:
    Ein Blick zurück
  • dinosaurier.org:
    Urzeitliches Sehprotein rekonstruiert


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