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Montag, 18. Dezember 2000, 16:01 Uhr
US-Forscher suchen in Krater Hinweise für Ende der Dinosaurier
San Francisco (Reuters) - US-Forscher wollen in einem mexikanischen Meteoriten-Krater nach neuen Anhaltspunkten für das Aussterben der Dinosaurier vor rund 65 Millionen Jahren suchen. Buck Sharpton von der Universität Fairbanks in Alaska und Luis Marin von der Mexican National University sagten am Sonntag bei einer Tagung von amerikanischen Geophysikern in San Francisco, man werde ein zwei Kilometer tiefes Loch in den riesigen Chicxulub-Krater auf der Halbinsel Yucatan bohren, um die verheerenden Folgen des Aufpralls des Meteoriten vor rund 65 Millionen Jahren auf die Umwelt zu untersuchen.
Der Einschlag des schätzungsweise rund zehn Kilometer breiten und Milliarden Tonnen schweren Brockens aus dem All könnte Experten zufolge der Grund für eine schwere Naturkatastrophe und das Aussterben der Dinosaurier gewesen sein. Andere Experten gehen jedoch davon aus, dass eine massive Vulkan-Aktivität auf der gesamten Erde zum Aussterben der Dinosaurier geführt hat.
Die Bohrung soll im Juni 80 Kilometer entfernt von der mexikanischen Stadt Merida an der Spitze der Halbinsel Yucatan beginnen, sagte Sharpton. Eine Untersuchung der chemischen Zusammensetzung des Gesteins soll Hinweise darauf geben, wie eine riesige, aber relativ isolierte Explosion zum Tod der wohl über die halbe Erde verteilten Dinosaurier geführt haben könnte. Der Chicxulub-Krater, der erst in den 1970er Jahren beim Bohren nach öl entdeckt wurde, gilt als einer der best erhaltenen Beweisorte für eine erdumfassende Naturkatastrophe.
Der Aufprall dieses Meteoriten ist Wissenschaftlern zufolge einzigartig in der Geschichte der Erde. Laut Schätzungen hat der Krater einen Durchmesser von 200 Kilometer, was nur durch den Abwurf von Hunderten von Atombomben zu erreichen wäre. Durch die Explosion soll sich ein derartig dichter Nebel über die Erdoberfläche gelegt haben, dass kein Sonnenlicht mehr durchdringen konnte und die Temperaturen stark sanken. 60 Prozent der Tierarten auf der Erde sollen die Folgen der Explosion nicht überlebt haben. Alle Tiere an Land, die größer waren als Wölfe, seien ausgestorben, somit auch die Dinosaurier.
(Quelle: yahoo!)