Erstellt:
02. Oktober 2000

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Die Stegosaurier werden zu einer eigenen Gruppe unter den Ornithischiern zusammengefasst. Sie zeichnen sich durch eine Doppelreihe großer Knochenplatten auf dem Rücken aus und durch ein Dornen besetztes Schwanzende. Weiterhin bezeichnend sind ein massiger Körper und der dazu verhältnismäßig äußerst kleine Kopf. Wie alle Ornithischier waren auch sie Pflanzenfresser und trugen einen kleinen Hornschnabel am Unterkiefer.

Dr. James Farlow von der Universität von Indiana in Fort Wayne hat die großen Rückenplatten des Stegosaurus genau untersucht. Es gab beträchtliche Kontroversen um die Lage und Funktion dieser Platten. So mögen sie vielleicht für eine geschlossene Panzerschicht des Stegosauriers gedient haben, doch ist diese Ansicht nicht sehr vertreten. Vielmehr hat sich eine andere Theorie durchgesetzt: Wahrscheinlicher ist, dass diese Platten in zwei Reihen entlang der Rückenlinie senkrecht standen und so für einen guten Schutz für angreifende Räuber sorgten.
Untersuchungen der Plattenseiten, ihrer Basen und sogar von Querschnitten einzelner Platten zeigten dann auch zweifelsfrei, dass diese Gebilde keineswegs massive Panzer waren, sondern leichte Wabenstrukturen aufwiesen. Sie schienen so konstruiert, dass große Mengen Blut durch sie hindurch und an die Oberfläche der Platten unter die Haut strömen konnten. Farlow vermutete, dass dadurch die Platten je nach Bedarf Sonnenwärme aufnehmen oder überschüssige Körpertemperatur an die Atmosphäre abgeben konnten. (Diese Erkenntnis hilft jedoch nicht bei der Entscheidung, ob die Dinosaurier warmblütig wie Vögel und Säugetiere waren oder kaltblütig wie Echsen. Im ersten Fall hätten sie dem Schutz vor Überhitzung dienen können, im zweiten Fall wären sie zum Wärmetanken eingesetzt worden.)

Zu den Stegosauriern werden folgende Arten gerechnet:
Stegosaurus: Zeit: Oberjura - Verbreitung: Nordamerika - Länge 9 m
Centrosaurus: Zeit: Oberjura - Verbreitung: Afrika - Länge: 5 m
Tuojiangosaurus: Zeit: Oberjura - Verbreitung: Asien - Länge: 7 m
Wuerhosaurus: Zeit: Unterkreide - Verbreitung: Asien - Lange: 6 m

Die unterschiedlichen Stegosaurierarten, die über die Erde verteilt gefunden wurden und die sich nicht nur in der Länge, sondern auch in verschiedenen Einzelheiten unterscheiden, werden als Indiz dafür genommen, dass im Jura die Landmassen zwar noch weitgehend miteinander verbunden waren, der Superkontinent Pangäa jedoch nicht mehr existierte. Somit entwickelten sich die einzelnen Arten unabhängig voneinander und bildeten verschiedene Eigentümlichkeiten aus:

Aktuell:
Am 16. Oktober 1996 berichtete die dpa von gestohenen Fußabdrücken in Australien. Demnach haben unbekannte Täter einen rund 130 Millionen Jahre alten, 1989 entdeckten Fußabdruck eines Stegosaurus entwendet, der als ein Indiz für die Existenz des aus Afrika, Südamerika, der Antarktis, Indien und Australien bestehenden Superkontinentes Gondwana diente. (s. bild der wissenschaft)

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Literatur:
Norman, David: Dinosauier
Cox, B. / Dixon, D. / Gardiner, B. / Savage, R.J.G: Dinosaurier und andere Tiere der Vorzeit
Dixon, Dougal: Dinosaurier - Tiere der Urzeit