Re: Ähem... Süßwasserdinos???


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Geschrieben von Daniel-2 am 06. Dezember 2000 16:42:56:

Als Antwort auf: Re: Ähem... Süßwasserdinos??? geschrieben von Hille V. am 06. Dezember 2000 14:51:35:

>> Wie gesagt, hab mal gelesen, dass Süsswasserfaunen eben besser überlebt
>> haben, ich weiß nur nicht genau, woran das lag. Viele reine(!) Süßwasserdinos
>> (also wie heute die letzten Süßwasserdelphine) gab's ja nicht, oder?
>Daniel - war das eine ernst gemeinte Frage??? SÜSSWASSERDINOS????
>Da kreischt aber mein Dinosaurier-Ohr gewaltig... *grins*
>Eine Eigenschaft von Dinosauriern war: Sie lebten ausschließlich an Land!
(...snip...)
Richtig, war ne rhetorische Frage. Worauf ich hinaus wollte: Süßwasserfaunen haben die K/T-Grenze i.allg. verhältnismäßig gut überstanden im Gegensatz zu den Faunen anderer Lebensräume, und es war eben Pech für die Dinos, dass keine von ihnen sich an ein Leben in Süßwasser angepasst hatten. Das "reine" hab ich deswegen mit Ausrufezeichen versehen, weil ich nicht die Dino meinte, die einfach eine Nähe zu Süßwasserseen o.ä. bevorzugt haben (die also in Nilpferd-Manier lebten), sondern festhalten wollte, dass ich Tiere gemeint hätte, die auch in ihrer Fortpflanzung auf's Süßwasser angewiesen sind.

Warum das Beispiel Delphine: nehmen wir an, heute stirb sofort 90% des Ozeanlebens ab. Dass davon große "Räuber" - wie es Delphine nunmal sind - am härtesten getroffen wären, ist klar (Nahrungskette). Trotzdem würden Delphine in Form von Süßwasserdelphinen überleben; diese könnten dann _vielleicht- eruneute Radioation in die Weltmeere wagen (da sind dann ja ein paar Nischen freigeworden. Ob das nun realistisch ist oder nicht, ist eine andere Frage, es geht um die Idee).
Gäb's keine Süßwasserdelphine, dann würden alle Verwandten ausgestorben sein, und es gäbe nie wieder Delphine. Und das ist eben auch ein wichtiger Faktor bei den Dinos: es ist nicht nur so, dass sie vielleicht weniger gut auf den Fauneneinschnitt (welche Ursache auch immer) "vorbereitet" waren, sondern sie hatten sich dummerweise auch noch nur in denjenigen Lebensräumen ausgebreitet, die am stärksten betroffen waren. Das hat dann eben wenig mit "komplexe Lebensform oder nicht" zu tun. Hochspezialisierte Arten (nicht-Dinos) können in ihrer Nische überlebt haben, weil ihr spezieller Lebensraum (NICHT geographisch gemeint) von den Umweltveränderungen weniger betroffen war. Gewissermaßen könnte das auch ein Grund für das Überleben der Krokodile sein.
Gruß,
Daniel

PS: naja, wenn man noch einen Süßwasserdino (Otter-ähnlich) findet, stehst Du doof da :-)

PPS: also ich hab mir das ja schon ein wenig überlegt, warum Süßwasserfaunen nicht so stark betroffen sein könnten: während in den Weltmeeren die Primärproduktion von Phytoplankton, also Sonnenlicht abhängt (was sich sehr nachteilig nach dem Impakt auswirkte), kommen die primären Nährstoffe in Flüssen in Form von Mineralen (Feldspatverwitterung, Calcit, Ton) terrigener Herkunft. Somit wären die Primärproduzenten nicht ausschließlich auf Sonnenlicht angewiesen (wie diejenigen im Meer). Landpflanzen, die mit wenig Licht auskommen, gab's genug: Farne sprießten erwiesenermaßen wie wild nach dem Impakt. Wo Süßwasser war, war also für Nahrung gesorgt. Naja, meine vorläufige Idee.




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