Re: Bohrung im Yucatan-Krater


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Geschrieben von Andreas am 23. Januar 2002 13:25:16:

Als Antwort auf: Re: Bohrung im Yucatan-Krater geschrieben von Daniel-2 am 23. Januar 2002 09:39:33:

Hi Daniel!

Bakker stellt zunächst die These auf, das bestimmte Merkmale bei allen Massensterben aufgetreten sind:
(1) traf Land- und Seelebewesen gleichermaßen
(2) am stärksten sind große, sich schnell entwickelnde landlebende Arten betroffen
(3) kleine Landlebewesen sind am wenigsten betroffen
(4) große ectotherme Arten sind nicht betroffen
(5) trifft keine Süßwasserarten
(6) Pflanzenfresser sind stärker als Pflanzen betroffen

Zwar werden diese Kriterien durch ein meteoritenbedingtes Massensterben erfüllt, allerdings würde das Ganze innerhalb einiger Jahre bzw. Jahrzehnte ablaufen. Das Sterben der landlebenden Dinosaurier zog sich allerdings über einige Millionen Jahre hin.

Ein weiteres Argument ist die Veränderung des Simpson-Index gegen Ende der Kreide. Je näher der Index bei 1 liegt, desto dominanter ist eine Art innerhalb eines Ökosystems. In der Judith River Formation liegt der SI bei 3,2; in der Scollard nur noch 1,4 (Saurolophus dominiert). In der Hell Creek liegt der SI nur noch bei 1,3 (Triceratops dominiert). Diese Disbalance ist typisch für die Zeiträume vor Massensterben. Eine Ursache dafür konnte gegen Ende der Kreide die Bildung der Landbrücke zwischen Asien und Amerika und der damit verbundene Austausch großer Arten gewesen sein (z.B. Ceratopsier von Asien nach Nordamerika).

Das war nur eine kleine Zusammenfassung, ich hoffe, ich habe nicht so viele wichtige Argumente vergessen ...

Viele Grüße,
Andreas




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