Re: Kleines Paläontologen-Spiel


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Geschrieben von Daniel-2 am 10. Dezember 2000 16:52:55:

Als Antwort auf: Kleines Paläontologen-Spiel geschrieben von Velociraptor am 10. Dezember 2000 00:56:33:

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>Dazu noch eine Frage an Daniel: Ich würde gerne eine Möglichkeit einbauen, mit der man sich an das Fossil 'heranpirschen' kann. Hast Du da eine Idee? Welche Eigenschaften haben minerale Materialen in der Nähe von Fossilien? Gibt es da Anzeichen und Spuren auf mögliche Fossilien in der Nähe?

Hm, tja, da fragste was, wo ich doch eigentlich Meeresgeologe bin, und mich besser mit den Wirbellosen als mit Wirbeltieren auskenne. Bei marinen Sedimenten kann man vom Mineralbestand, Korngrößen und Gefüge auf den Ablagerungsraum (Fazies) schließen (und damit auch auf den Lebensraum), welcher widerum auf die Wahrscheinlichkeit von Fossilfunden hinweist. Es ist dabei aber nicht so, dass man im Gelände das Gestein derart genau untersucht, dass man Schlüsse wie "aha, etwa 10cm dahinter könnte ein Fossil sein" daraus zieht. In z.B. einigen Mergelsteinschichten könnte man bevorzugt dort hämmern, wo sich Pyritkonkretionen andeuten, aber auch das ist kein sicheres Zeichen (und gilt auch nur für marine Ablagerungen), und es gibt eine Menge anderer diagenetischer Veränderungen der das Fossil umgebenden Sedimentchemie, die sich z.B. auf die Färbung (oder Entfärbung) auswirken.
Ich hab mich in terrestrischen Ablagerungen noch nie auf Fossilsuche gemacht, auch weil die Wahrscheinlichkeit, dort Fossilien zu finden, sehr viel geringer ist als in marinen Sedimenten. Aber auch in terrestrischen Sedimenten würde man eher auf Korngrößen und Gefüge gucken, als vor Ort den Mineralbestand zu untersuchen. Also ich denke, dass man mit größerer Wahrscheinlickeit in typisch fluviatilen Sedimenten Wirbeltiere findet (gerade auch umgelagerte). So wird man also in der Vorarbeit versuchen, die Paläogeographie des zu untersuchenden Geländes zu rekonstruieren, um typische "Fossilfallen" und Senken auszumachen. Ab dann verlässt man sich auf das Glück, Zähne oder Knochen zu finden. Ich hab Dein Spiel noch nicht gesehen, aber geophyikalische Methoden wären sicher auch noch interessant.
Gruß,
Daniel




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