Re: Entstehung der Erde


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Geschrieben von Daniel-2 am 10. Juli 2002 10:33:04:

Als Antwort auf: Re: Entstehung der Erde geschrieben von Karsten T. am 09. Juli 2002 21:17:04:

>Hallo Daniel,
>danke für die erklärung mit dem Kalk, so detailliert wurße ich das doch nicht.

Ich möchte das nur noch ganz kurz vertiefen: Kalk löst sich unter höherem Druck und niedriegeren Temperaturen, und fällt bei niedrigerem Druck und höheren Tempreraturen aus. Da im Ozean der Druck mit der Tiefe zunimmt und die Temperatur abfällt, lösen sich die Kalkschalen der gestorbenen Mikroorganismen beim Fallen durch die Wassersäulen auf. Ab einer gewissen Tiefe ist dann das ganze Calcit aufgelöst, und es sedimentiert kein Kalk mehr. Umgekehrt an kalkigen Quellen: tritt Quellwasser mit gelöstem Calcit aus z.B. Felsen aus, dann verringert sich der Druck und die Temperatur erhöht sich. Kalk fällt sofort aus und bildet Sinterkalke bzw. Travertin.

>Aber mir war natürlich bekannt, daß die Kreidefelsen nicht schon am Anbeginn entstanden sein konnten!

Ja, ich weiß dass Du das wusstest - das war eher ein Hinweis an den Daniel-1, dass auch das keine Begründung für seine Hypothese wäre.

>Und das viele Gebirge ehemaligen Meersboden Zeigen ist mir auch bekannt.

s.o. - ging mir eher darum, dass dem ursprünglich Fragenden klarer zu machen ;)

> Bei mir in der Nähe gibt es einen Steinbruch, mit einer Schieferschicht. und früher konnte man da an einer Stelle jede Menge Muscheln finden. Als ob jemand die Schalen auf einer glatten Fläche verteil hätte und dann mit Schlamm zugeschüttet hätte. Leider ist die Wand inzwischen so verwittert, das man nicht mehr viel findet. Und auch der sTeinbruch ist schon so lange außer Betrieb, daß man das keine vernünfigen Funde mehr machen kann. Alles ist zugewuchert oder bröckelig.

Tja, dann musst Du entweder ein bißchen mehr graben, oder Dir andere Steinbrüche in der Umgebung aussuchen. In welcher Gegend wohnst Du noch gleich?

>Aber auch in den Alpen findet man ja jede menge Meersboden.

Jo! :)

>Zu nennen wäre vielleicht auch noch der Solhofener Schiefer?
>In der Schwäbische Alb kann ich mich sogar erinnern mal versteinerten meeresboden gefunden zu haben. Der zeigte die gleiche Rippenstuktuer, wie man sie im Wattenmeer heute noch findet. Und die freigelegte Schicht ist etwas so groß wie ein Tennisplatz.

Und sowas gibt's auch auf der dänischen Insel Bornholm. Und zwar (halt Dich fest) aus dem Kambrium! Ich stand drauf: liegt bis heute mehr oder weniger eben, nicht verfaltet. Man erkennt Wellenrippeln und Wattwurmlöcher/-hügel!

>Aber ist schon erstaunlich, daß sich solche Spuren über Jahrmillionen erhalten haben?

Und was man alles daraus lesen kann: Wellenrippeln und Strömungsrippeln kann man anhand ihrer Symmetrie unterscheiden. Habe ich Wellenrippeln erkannt, weiß ich, dass ich in einem "Paläo-Flachmeerbereich" stehe, irgendwo zwischen Strand und tiefstmöglicher Wellenwirkung (maximal ein paar 10er Meter) (bei Strömungsrippeln könnte ich sagen, woher das Wasser kam). Fossilien und Mineralzusammensetzung können mir dann noch mehr zur Paläotiefe (und natürlich zum Alter) sagen. Aus Größe und Rundungsgrad der Sandkörner kann ich ablesen, wie weit das Material transportiert wurde, also wie weit das Liefergebiet (z.B. ein Paläogebirge) entfernt war. Aus der Schichtung kann ich auch viel lesen: ist's schräggeschichtet, bin ich vielleicht im Mündungsbereich eines Flusses - z.B.. Dann muss ich mich nur noch entscheiden, ob ich parallel zur Schichtung weitergehen will, um zu schauen, wie sich mein Palöostrand in lateraler Richtung ausgedeht oder verändert hat, oder ich gehe senkrecht zur Schichtung in Richtung jüngerer oder älterer Schichten: hat sich der Strand mit der Zeit landeinwärts bewegt, liegt immer mehr typisches Tiefseesediment oben drauf, hat's 'ne Transgression gegeben, der Meerespiegel stieg an. Oder umgekehrt... Naja, ich fasel zu viel...

>die Was ist Was-Reihe kenn ich natürlich auch, habe früher eine ganze Sammlung davon gehabt. Schade das man damals noch nicht im Internet recherchieren konnte wie heutzutage...

Aber auch nicht schlecht. So ist man wenigstens gewohnt, erstmal in Büchern zu recherchieren, bevor man sich auf Information aus dem Netz verlässt.

>So, bis denn!
>KARSTEN

Genau,
Daniel-2




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