Re: Geschenktipp für Weihnachten


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Geschrieben von SophoSaurus am 12. Dezember 2000 04:11:51:

Als Antwort auf: Re: Geschenktipp für Weihnachten geschrieben von Daniel-2 am 11. Dezember 2000 21:09:24:

>>Eine interessante Parallele zu mancher Forumsdiskussion liegt darin,
>>daß Gould dieser Vorstellung wegen als im Gegensatz zu Darwin gesehen wird.
>Er wird ja nicht nur so "gesehen", er kritisiert Darwinismus ja.

Naja, das ist der Grund, aus dem er als im Gegensatz gesehen wird ;-)
Und ist es eben gar nicht, was aber erst erkannt werden kann,
wenn man weiß, was die Umschreibungen 'linear' und 'fraktal' genau aussagen,
wozu eben die vage Vorstellung ohne den Hintergrund nicht genügt.

Daher hatte ich beschrieben, wie man durch ein lineares Geschehen
und nichts anderes beschreibt Darwin, weil er funktional betrachtet, selbstverständlich eine Reihe von Zuständen determiniert, deren Erscheinungen
in der Empirie fraktal auftreten müssen. Darwins Aussagen beschreiben einen Prozess, dessen Ergebnisse vom Laien in linearer Folge erwartet werden.
Der empirische Zugang Goulds hingegen beschreibt eine fraktale Folge,
die nach den Konsequenzen der Darwinschen Auffassung zu erwarten ist.
Eine lineare Funktion bildet lineare Kurven nur bei einmaliger Anwendung.
Als Prozess, in dem sie immer wieder auf das Ausgangsmaterial des letzten
Durchgangs angewendet wird, erzeugt sie statt der linearen Kurve
eine Reihe von Ergebnissen, die Häufigkeiten und fraktale Brüche derselben
aufweisen.

daher schrieb ich:
>>Faszinierend daran ist, daß beide Recht haben und sich eigentlich gegenseitig beweisen, da die kontinuierliche Ausübung einer Veränderung sich in der Realität immer fraktal zeigen muß, was ja auch Inhalt der Chaostheorie ist.
>>Die Entwicklung ist linear, ihre Ergebisse unterliegen zyklisch fraktalen Veränderungen. Evolution ist schließlich ein Rekursionsprinzip.

Das heißt, hier liegt ein sich selbst verändernder Mechanismus (wenn man so will) vor. Es ist ein Vorgang innerhalb der DNA, der nach einem gleichbleibenden Schema als Programm den nächsten möglichen Zustand der DNA
bestimmt, wodurch die DNA zum kybernetischen Objekt mit rekursiver Funktion wird. Klarer wird dies im Vergleich zu einem Wachstumsprozess, der immer linear verläuft, weil sein augenblicklicher Zustand keinen Einfluß auf die Richtung der Entwicklung nimmt. Im Grunde ein passiver Prozess.
Evolution ist aber ein aktiver Prozess, da die durch Rekombination im Verhältnis zu den Rekombinationsmöglichkeiten bedingte Beeinflussung der
Rekombinationspotentiale der nächsten Generation ihre eigene Auswirkung auf sich selbst darstellt. Umweltbedingungen bestimmen zwar einen linearen Faktor, doch sie sind nicht selbst wesentlicher Faktor der Evolution.

>Nur das Gould eben sagt, dass Evolution nicht linear abläuft.

Natürlich nicht. Sie wird durch einen funktionalen Logarythmus verwirklicht,
der eine lineare Dauereinwirkung auf das Augenblickspotential zur Veränderung
ausübt, wodurch die so bestimmten Veränderungen der Arten fraktale Veränderungen ihres Bauplanes durchlaufen. Das ist ein mathematisches Gesetz.

> Was für "Rekursionen" meinst Du denn?

Na hör mal, Du fragst, was Evolution ist?
Pardon, Rekursion ist hier die ununterbrochene Anwendung der linearen
Funktion auf ihr eigenes Ergebnis.

>>(...snip...)
>>Erklärung: (...snip...)

Nicht snippen, bitte :-)

>>Die so erzeugten Apfelmännchen hat sicher jeder schon mal gesehen.
>Mit dem Unterschied, dass Küsten Inseln haben, das Apfelmännchen aber eine geschlossene Fläche ist :-)

Das Apfelmännchen ist nur eine weit bekannte Abbildung, die einen Ausschnitt
aus einer im Grunde unbegrenzten Struktur zeigt, die weit mehr zeigt.
Sie wird mit einer von vielen alternative Projektionsvorschriften erzeugt.
Andere Projektionsvorschriften führen zu Grafiken, die auch Inseln haben.
Die geometrische Symmetrie des Apfelmännchens ist auch ein Sonderfall.
Genaugenommen ist die Struktur dreidimensional, nur daß man zwecks Aha-Effekt
die Häufigkeiten gern in Farben umsetzt, statt in Höhen, wie es richtiger ist.

>Gruß,
>Daniel

Gruß,
SophoSaurus




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