Re: Gefühle


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Geschrieben von Daniel-2 am 07. Januar 2003 11:20:54:

Als Antwort auf: Re: Gefühle geschrieben von Sophosaurus am 26. Dezember 2002 21:46:54:

>>Vögel schwitzen auch nicht - es ist eher sorum, dass sie ja gerade deswegen ein Federkleid haben. Mal kann wohl sagen, dass den Dinos mal warm oder kalt war, aber ob sie geschwitzt haben oder eine Gänsehaut bekamen, wage ich zu bezweifeln.

>hmmm *denk*

Soweit, so gut - schön, dass Du Dich mal wieder hier blicken lässt!

>Angesichts der enormen Energiemengen, die bei der Bewegung so grosser Körper anfallen (WENN sie gerade bewegt werden), wohingegen sich naturgemäss alles, was da kreucht und fleucht eben gerade deswegen dem universellen Naturgesetz der Faulheit beugt und in den Ruhephasen krass viel weniger Energieumsatz und damit wenig Abwärmeanfall unterliegt...
>...ist es doch nachgerade zwingend, dass sich Grösse nur entwickeln kann, wenn der arttypische Aufbau des Organismus Möglichkeiten zur Temperaturregulierung hat. (zumindest ist das naheliegend).

bis hier hin: ACK

>Man darf getrost annehmen, dass eben die von Dir zitierte 'Gänsehaut' eine dieser Regulierungen darstellt. Diese Erscheinung ist es im übrigen, derer halber ein unmittelbarer und recht einfacher evolutionärer Vorgang die Entwicklung von Schuppen zu Federn hervorbrachte.

Bei meinem Einwand ging es mir auch eher darum zu fragen, ob es bei der ursprünglichen Frage dazum ging, ob die Dinosaurier nun einfach nur Wärme von Kälte unterscheiden konnten (und das eine oder andere Extrem als allg. "unangenehm" empfanden), oder ob sie unsere (Säugetier-)Reaktion auf solche Extreme teilten.
Teil 1 kann man mit Sicherheit bejahen, Teil 2 ist bleibt (für mich) vorerst eine interessante Frage. Ich werde aber nicht *grundsätzlich* zunächst davon ausgehen, dass sie eine Gänsehaut und Schweißausbrüche gekannt haben müssen.

>Vereinfacht:
>a) Schuppentier ohne Gänsehautmuskulatur = dummes Schuppentier ohne weitreichende Regulierungsmöglichkeit = gezwungen langsame Reaktionsabläufe und damit Nachteile zu haben oder sich anderweitige Lösungen zu entwickeln (Elefantenohren, Rückenkämme u.ä. etc.)
>b) Schuppentier mit Gänsehautmechanismus = pfiffige Kreatur mit weit höherem Überlebenspotential -> Tendenz zur Feder -> teilweise noch in Bäumen, Käfigen und als beliebte Weihnachtsspeise zu finden :))

Zum Beispiel. Wobei ich "dumm" und "pfiffig" in Bezug auf Evolution nur ungern höre... ;) Bakterien sind evolutionstechnisch äußerst pfiffig...

>Für einige Nischeninhaber gelten Sonderregeln - Diese Sonderlinge haben sich den Bedingungen ihrer Nischen halber in evolutionären Sackgassen verrannt, von denen sie zwar nicht unbedingt die Natur, wohl aber das eher die Vorstellungen des heutigen Menschen über ihre 'normaleren' Artgenossen in grauer Vorzeit beherrschen ;-)

Genau - "dumm" nur aus Menschensicht.

>> Ich sag mal so: in der Kreide war es im Schnitt sehr viel wärmer und ausgeglichener als sonst irgendwann über einen derart langen Zeitraum. Wärme und Hitze kann für die Dinosaurier kein Problem gewesen sein - sie sind ja quasi, in evolutionären Maßstäben damit großgeworden. Und Schwitzen an sich ist ja eher ein Zeichen dafür, dass der Körper ein Problem hat, oder zumindest, dass die Temperatur ungewohnt hoch ist. Also wir würden in der Kreide sicherlich ins Schwitzen kommen - Dinos aber wohl kaum. Und: Reptilien schwitzen auch heute nicht!

>Ja, und alle Hunde hecheln nie, sonst wär das ja Indiz für ein Problem.

*grübel* - genau. Warte erstmal, bis alle Menschen hecheln...

>Sicher, Schweissdrüsenbetätigung ist eine der schlechtesten Lösungen, kostet es doch kostbare Flüssigkeit, die stetig nachgefüllt werden muss und schränkt dadurch den Bewegungsradius ein.

Ich sach mal: kommt drauf an. Für viele Säuger ist es (ganz offensichtlich) eine ökonomische Lösung.

>Der Flüssigkeitsverlust über die Atmungsorgane beim Hecheln wäre für Organismen ab einer gewissen Grösse auch etwas arg hoch, weswegen sich die Tachydermie (Pachiedingens?) eben für ihre berühmten Ohren entschieden haben. Ob das Gedächtnis doch in den Ohren sitzt?

Naja, wenigstens dazwischen. 99% der heute lebenden Arten scheinen einen guten Kompromiss zwischen eigenem Wärmehaushalt und lebensnotwendigem Wärmeausgleich gefunden zu haben. Für manche bedeutet das Winterschlaf, für andere die Möglichkeit zu dauernden Aktivität. Wie das nun bei den Sauriern aussah, ist interessant. Es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass man ganz unterschiedliche Strategien finden würde, wenn man denn Saurier (oder das, was von ihnen übrig ist) dahingehend untersuchen könnte.

>>Zum Frieren: was genau meint Ihr damit? Dass man Gänsehaut bekommt? Dass es einen schüttelt? Dinos werden mit Sicherheit Kälte von Wärme unterschieden haben. Aber ob Kälte ein derartiges Problem gewesen ist, dass der Körper Gegemaßnahmen treffen musste, und ob diese Maßnahme wie bei uns aus Kontraktion von Muskeln (zur Wärmeerzeugung) bestand - wer weiß.
>>Grüße,
>>Daniel
>Gruss, Achim

Grüße,
Daniel




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