Re: Raubsaurier bei Minden


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Geschrieben von Hille V. am 03. Februar 2003 15:08:07:

Als Antwort auf: Raubsaurier bei Minden geschrieben von Cindy am 08. Dezember 2001 13:45:08:

Während einer Recherche im Internet bin ich auf folgenden Text gestoßen (Link s.u.)

K. P. LANSER, Münster: Neue Dinosaurierfunde im Wiehengebirge
Das Westfälische Museum für Naturkunde führte im Jahre 1999 Grabungen an dem Vorkommen von Theropenresten aus dem mittleren Callovium durch, die im Herbst 1998 durch einen Museumsmitarbeiter bei einem routinemäßigen Kontrollgang entdeckt worden waren. Die bereits 1998 aufgedeckte Fundsituation konnte nicht mehr erweitert werden. Die Hoffnung, unterhalb einer hangenden Sandsteinbank (Heersumer Schichten des Malms) weitere Fossilien anzutreffen, erfüllte sich nicht. Offensichtlich sind im Laufe der Jahre wesentliche Skelettelemente an der Oberfläche verwittert und bedingt durch die starke Hangneigung in den Schuttfuß des Aufschlusses abgerutscht. Darauf deutet auch der Fund von Wirbelkörpern hin, die durch einen Fossiliensammler bereits vor mehreren Jahren im Schuttfuß ca. 15 m östlich unterhalb des 1998 ausgegrabenen Vorkommens geborgen worden waren. Der Sammler war durch Presseartikel auf die Grabungsaktivitäten des Westfälischen Museums für Naturkunde aufmerksam gemacht worden, erkannte dadurch die Bedeutung seiner Funde und stellte sie daraufhin dem Museum zur Verfügung. In Fortsetzung der Geländeuntersuchungen gelang im Herbst 1999, kurz vor Abschluß der Grabungskampagne ein weiterer Nachweis eines Theropoden in diesem Aufschluß. Etwa 30 m westlich des ersten Fossilvorkommens fanden sich, sowohl im Anstehenden als auch im darunter befindlichen Verwitterungsschutt, Kieferfragmente. Die bislang geborgenen Zähne unterscheiden sich in verschiedenen Merkmalen von denen des bereits 1998 geborgenen Exemplars. Die Grabungen an der neuen Fundstelle werden im Frühjahr 2000 fortgesetzt. Ebenfalls zu weiteren Grabungsaktivitäten wird ein Fund in einem Aufschluß wenige Kilometer entfernt führen. Hier fanden sich bei einer Geländebegehung neben einigen Wirbeln das proximale Ende der Tibia eines Ornithischiers. Das Westfälische Museum für Naturkunde bemüht sich derzeit, zusätzlich zu einem bereits in die Denkmalliste eingetragenen Bereich, weitere Fossilvorkommen auf dem Kamm des Weser-Wiehengebirges unter Denkmalschutz stellen zu lassen. So ist hoffentlich der Schutz der neuen Fossilvorkommen und ihr Erhalt für die Forschung gewährleistet.

Vielleicht interessiert es euch ja :-)
Viele Grüße,
Hille





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