Re: Neues zum Dinoende ..


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Geschrieben von Daniel-2 am 11. Januar 2004 15:03:52:

Als Antwort auf: Neues zum Dinoende .. geschrieben von PeterMin am 10. Januar 2004 21:31:33:

Alle Jahr wieder ;) - dabei hatten wir hier schon so schön erschöpfende Diskussionen zum Thema. Aber da Ursache und Wrikung des K/T-Events wohl nie endgültig geklärt werden können, ist so eine Dikussion ja auch nur nützlich.

Auch hier gibt es eine interessante neue Meldung dazu:
http://www.g-o.de/geo-bin/frameset.pl?id=00001&frame1=titelgo.htm&frame2=menue04.htm&frame3=aws_news/basics/aag0001.htm
bzw. hier die original Veröffentlichung dazu (Bilder von ODP-Homepage):
http://www-odp.tamu.edu/publications/prelim/171B_prel/171Bfig11.html

Man darf auch nicht veregssen, dass die genaue Datierung des Chicxulub-Kraters nicht ganz einfach ist, und von einigen Wissenschaftlern etwas älter als die K/T-Grenze gesetzt wird. Möglicherweise sind auch mehrere Meteoriten eingeschlgen, nur dass sie ihre Spuren auf einem mittlerweile subduziertem Teil des Ozeanbodens hinterlassen haben (was nicht ganz unwahrscheinlich wäre).

Der Vulkanismus hat auf jeden Fall eine große Rolle am Ende der Kreide gespielt. Und man kann im Allgemeinen davon ausgehen, dass zunehmender Vulkanismus zu einer Abkühlung der Erde führt! Eine viel größere Rolle als das CO2 spielen nämlich schweflige Aerosole (weniger die Rußpartikel, die sind schnell wieder weg), die das Sonnenlicht schon in großen Höhen blockieren, und somit die Erde abkühlen. Zudem ist "katastrophaler" Vulkanismus die zweite Erklärung für eine Iridium-Anomalie - und diese ist interessanterweise im Chicxulub-Krater selber nicht nachweisbar.

Auf jeden Fall hat es zum Ende der Kreide hin eine starke weltweite Abkühlung gegeben, rechnet man noch den Dekkan-Trapp-Vulkanismus (auch nur eine Ausprägung des damaligen vulkanischen Geschehens) hinzu, braucht es eigentlich kaum noch einen Meteoriten, um das Aussterben zu erklären - dieser brachte das Fass vielleicht nur noch zum Überlaufen.

Eine etwas knappe, aber in Ansätzen interessante Erläuterung zu anderen Massensterben findet sich hier:
http://www.geo-ag-kiel.de/mende_massenaussterben.htm

Das K/T-Sterben war ohnehin eher "mittelgroß" verglichen mit z.B. dem Sterben am Ende des Perm oder den vielen kleineren OAEs (Oceanic Anoxic Event) wie z.B. an der Cenoman-Turon-Grenze in Jura und Kreide selber.

Noch ein wort zu "viele Arten sind schon vorher ausgestorben", "einige Arten haben die K/T-Grenze überlebt" - für beides gibt es keine stichhaltigen Beweise. Einerseits hat man festgestellt, dass man nur gut genug suchen muss, dann findet man fast alle Arten bis an die K/T-Grenze heran. Und andererseits kann man von keinem "tertiären" "Dino-Fund" sagen, ob es sich nicht um sekundär (z.B. fluviatil) umgelagerte Fossilien handelt, die somit in eine falsche Schicht rutschen.

So, das meine Gedanken zum (verregneten) Sonntag. Viele Grüße an alle!
Daniel-2

PS: ach ja, wer noch ein wenig zu den Licht- und Temperatur-Verhältnissen am Beginn des Tertiär wissen will, kann mal nach "fern spike" (svw. "Farn-Spitze", "Spitze" im Sinne von äh "Peak" also vermehrtes Auftreten) bei Google googlen ;)




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