Re: doc


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Geschrieben von exi am 24. Januar 2007 23:12:49:

Als Antwort auf: doc geschrieben von bernd am 24. Januar 2007 22:17:25:

Hallo Bernd,

--- lieber user, wir machen uns darüber gedanken, woher wir, die dinos oder sonstige säugetiere stammen. schaut euch mal eure haustiere an. jedes hat eine schlagkralle etwas oberhalb der laufflächen. ich möchte hier die these in den raum stellen, daß sich die rassen aller lebenden spezies aus den damaligen vögeln, bzw. flugsaurier entwickelt hat. der mensch hat ein fersenbein! ( warum)? lg bernd


... das was du als Schlagkralle ansiehst ist der Daumen, bzw. der Große Zeh. Und der Knochen zwischen dem Daumen und den sonstigen Zehen/Krallen entspricht unserer menschlichen Handfläche. Danach kommen auch bei den Tieren (wie bei den Menschen) noch zwei weitere Knochen die Schienbein und Oberschenkelknochen sind.

Was du/ihr als Haustiere anseht ist dabei etwas willkürlich gewählt. Ihr meint Hunde, Katzen und ähnliches. Aber bereits bei Rindern, Schafen, Schweinen, funktioniert eure Einteilung nicht mehr so richtig. Ausgeprägte Huftiere haben den Daumenknochen so gut wie restlos verloren. Schweine (gespaltene Paarhufer) zeigen ihn noch, aber bei Rindern wirst du ihn nicht finden. Und Schildkröten, Mäuse, Ratten, Hamster haben noch fünf Finger und eine Handfläche.

Was ihr zu Recht bemerkt habt ist, dass einige Tiere einen Daumenknochen haben der weit von den anderen Fingerknochen entfernt ist. Und das dieser Umstand bei unterschiedlichsten Tieren auftritt, Tieren die auf den ersten Blick keine Verwandtschaft zeigen. Ein zweiter Blick wird euch offenbaren, daß diese Tiere eine andere Gemeinsamkeit haben: sie sind gut im Laufen und Rennen. (Und das gilt auch für Vögel, die können mehr als fliegen.) Unter diesem Gesichtspunkt erkennt man auch leicht, daß der Daumen hinderlich ist. Oder, andersherum, der 'Krüppel' bei dem der Daumen versetzt wächst, der ist gegenüber seinem 'gesunden' Artgenossen im Vorteil. Kann sich schneller bewegen, mehr jagen, besser fliehen. Pflanzt sich deswegen mit größerer Wahrscheinlichkeit fort und wird die gesamte Art (positiv) 'verkrüppeln'.
Besser wäre es zwar, wenn der Daumen restlos verschwinden würde, aber die Evolution merzt nur schädliches sofort aus. Was nicht weiter stört, das kann hängenbleiben. Manchmal kann so ein Anhängsel durch andere Einflüsse rudimentärer als rudimentär werden. Aber im Prinzip bleibt immer eine Erinnerung im Erbgut. Also: bei Lauftieren gibt es den Trend zum Gehen auf Zehen, während der Daumen nach hinten und oben wandert.

Die gemeinsamen Ahnen von Echsen, Vögeln und Säugern haben sich vor etwa 250-300 Millionen Jahren getrennt. Bei den späten Amphibien war der Drang zu hohen Geschwindigkeiten noch nicht ausgeprägt. Deswegen haben sie den Echsen und Säugern die fünf Finger und eine Handfläche mitgegeben. Manche jeder Gruppe blieben langsam und fünffingrig. Andere setzten auf Geschwindigkeit und lebten obiges Prinzip aus. Nicht weil sie linear auseinander hervorgingen, sondern weil ähnliche Umstände ähnliche Ausprägungen hervorrufen.

tschüs
exi




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