Re: Neue Beweise? Dinos doch plötzlicher ausgestorben als gemeinhin angenommen


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Geschrieben von Daniel-2 am 29. August 2001 20:16:20:

Als Antwort auf: Re: Neue Beweise? Oops, falscher Link... geschrieben von David am 29. August 2001 18:03:26:

Ich habe kürzlich von einigen Untersuchungen gelesen, die sich auf Fossilien direkt unter der K/T-Grenze konzentriert haben. Bisher wurden ja einige Meter unter der Grenzschicht ('Meter' natürlich je nach Sedimentationsrate) immer weniger Dinosaurier gefunden. Vor wenigen Jahren kam dann Peter Sheehan von der Universität von Milwaukee auf die Idee, einfach etwas genauer zu suchen. Denn das Fehlen eines Fossils heisst nie, dass die betreffende Art nicht doch zu einem bestimmten Zeitpunkt gelebt hat. Und siehe da: an dem berühmten Hell Creek Aufschluss, wo die K/T-Grenze und die Meter darunter gut aufgeschlossen sind, wurde keine signifikante Abnahme an Dinosaurierfossilien festgestellt. Fast jede Art ist bis direkt unter der Grenzschicht in der selben Anzahl zu finden, wie in bekannten älteren Abschnitten auch. Auf die Idee, einfach nur intensiver zu suchen, kam Sheehan, als vor Jahren die Abnahme der Diversität von Ammoniten gegen Ende der Kreide untersucht wurde. Auch bei diesen wurde bei vielen Arten angenommen, sie wären schon lange vor dem Ende der Kreide ausgestorben. Als man (genauer: Peter Ward) in der Nähe von Zuyama (span. Biscaya) die entsprechenden Meter unter der K/T-Grenze genauer untersuchte stellte sich heraus, dass die meisten für ausgestorben gehaltenen Arten von Ammoniten doch bis direkt unter der Grenze noch vorkamen.
Dinosaurier-Fossilien sind ja ziemlich selten. Nimmt man mal an, dass man von einer bestimmten Art bisher nur alle 10 Tiefenmeter ein Fossil findet, so wurde das letzte Exemplar 10 Meter unter der K/T-Grenze gefunden. Daraus schloss man, das es die letzten 10 Meter (= einige Millionen Jahre) diese Art nicht mehr gegeben hat. Das ist ein möglicher Trugschluss, weil solche negativen Indizien nicht für eine Theorie taugen. Dass das tatsächlich ein Trugschluss war, stellte sich eben heraus, als man nur etwas genauer suchte: 'etwas genauer' heisst, in drei Sommern waren jeweils gut drei Dutzend Leute in jeweils zwei siebenwöchigen Projekten beschäftigt, insgesamt über 15.000 Freilandstunden. Die Ergebnisse dieser genaueren Suche wurden natürlich derart statistisch ausgewertet, dass sich nicht einfach nur deswegen eine Häfung von Funden ergab, eben weil man genauer suchte. Allerdings würde schon ein Fossil direkt unter der Grenze gegen die Theorie des langsamen Verfalls der Dinosaurier sprechen. Und wie gesagt, so war es dann ja auch. Sheehan kam sogar nicht umhin festzustellen, dass die Katastrophe eine eigentlich intakte Dinowelt traf...

Leider fand ich auf die schnelle keine bessere Seite dazu als folgende:
http://www.geocities.com/CapeCanaveral/Galaxy/8152/paleo.html

Gruß,
Daniel-2




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