25. Februar 2009

Miragia: Stegosaurier mit langem Hals entdeckt


Ein Forscherteam um Octávio Mateus von der Universidade Nova da Lisboa hat in Portugal in der Nähe der Kleinstadt Miragaia die Überreste eines Dinosauriers aus dem späten Jura entdeckt.

Miragaia longicollum

Das Fossil wurde in die Gruppe der Stegosaurier eingeordnet, da es sowohl die für diese Gruppe typischen Rückenplatten als auch den zum Körper vergleichsweise kleinen Kopf aufwies.

Anders als bisherige Stegosaurier hatte dieser neu entdeckte Dinosaurier allerdings einen langen Hals, was ihm den Namen Miragaia longicollum ("Langhals von Miragaia") einbrachte. Während die bis dato bekannten Stegosaurier nur 8 bis 13 Halswirbel besaßen, kam Miragaia auf mindestens 17.

Da Miragaia zeitlich später lebte als die Stegosaurier mit kurzem Hals, vermuten die Forscher, dass sich durch Selektionsdruck bei den Stegosauriern gegen Ende des Jura ein langer Hals entwickelte − parallel zur Halsverlängerung bei den Sauropoden.

Wie alle Stegosaurier lief auch Miragaia auf vier Beinen, von denen die vorderen kürzer als die hinteren waren. Dies wird als Indiz dafür angesehen, dass die bevorzugte Nahrung der Stegosaurier allgemein niedrig wachsende Pflanzen waren.

Mateus und seine Kollegen vermuten, dass möglicherweise zwei Kriterien die Entwicklung des langen Halses gefördert haben: Zum einen könnte Miragaia durch die Ausbildung des langen Halses dem Konkurrenzkampf um niedrig wachsende Pflanzennahrung entgangen sein, indem er sich auf höher wachsende Pflanzen spezialisierte − zum anderen könnte der lange Hals auch als sexueller Schlüsselreiz bei der Partnersuche gedient haben.



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    Stegosaurier mit Giraffenhals entdeckt



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