21. November 2012

Archaeopteryx und Anchiornis: Flügelbau spricht für "Top down"-Theorie


Ein internationales Forscherteam um Nicholas Longrich von der Yale University hat die Federstrukturen bei Archaeopteryx und Anchiornis untersucht und ist zu dem Schluss gekommen, dass die Flügel anders als bei heutigen Vögeln aufgebaut waren.

Heutige Vögel besitzen lange, stabile Federn an den Vordergliedmaßen, die nur an der Basis von kurzen Deckfedern überdeckt werden. Das ermöglicht ihnen, die Federn gezielt zu spreizen oder schräg zu stellen, um ohne viel Kraftaufwand effizient fliegen zu können.

Die frühen vogelähnlichen Dinosaurier wie Archaeopteryx und Anchiornis hatten hingegen noch nicht diese unterschiedlichen Federn. Sie scheinen nur Federn der gleichen Länge besessen zu haben, die in mehreren Schichten übereinander lagen. Während die Schwungfedern von Archaeopteryx durch gleichlange Deckfedern überdeckt waren, besaß Anchiornis lediglich zahllose einfache, bandförmige Federn, die eine dichte Decke bildeten.

Dies führte zwar zu tragfähigen Flügeln, die ein Gleiten vom Baum herab ermöglicht hätten, aber für einen Start vom Boden aus sowie einem Fliegen in langsamen Tempo unbrauchbar gewesen wären, da kein Spreizen oder Schrägstellen der Federn möglich war, schlussfolgern die Forscher.



weitere Informationen unter:

  • SCIENCE ORF.at:
    Flügel des Archaeopteryx waren noch primitiv
  • Spiegel Online:
    Einfacher Gleiter statt behänder Flieger
  • Zeit Online:
    Die Tragflächen des Archaeopteryx waren recht primitiv



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