27. Oktober 2016

Erster fossiler Nachweis eines Hadrosaurier-Gehirns zeigt Nähe zu Krokodilen und Vögeln



Im Jahr 2004 machte ein Hobbypaläontologe einen bislang weltweit einzigartigen Fund: Er fand einen unscheinbaren braunen Klumpen, der sich nach intensiver Analyse als die fossilen Überreste eines Hadrosaurier-Gehirns entpuppte.

Da sich Hirnmasse beim Verwesen sehr schnell zersetzt, ist der Fund eine Sensation.

Die Forscher gehen davon aus, dass der Hadrosaurier vor 133 Millionen Jahren in einer sumpfigen Landschaft verendete und mit seinem Kopf in ein stehendes Gewässer fiel. Wie bei einer Moorleiche wurde der Kopf durch das saure Sediment konserviert, und die Hirnmasse, die in dieser sauren Umgebung mit der Zeit aushärtete, blieb erhalten.

Bei der Untersuchung mit Elektronenmikroskop und Computertomograph fanden die Forscher Strukturen der Hirnhaut, sowie Blutgefäße und Kollagenfasern. Zudem scheint das Gehirn direkt an der Schädelwand gesessen zu haben, obwohl dies auch eine Folge der Fossilierung sein könnte. Falls jedoch tatsächlich die für Reptilien typischen Gewebstrukturen, die zwischen Gehirn und Schädelknochen sitzen, fehlten, könnte das Dinosaurierhirn größer gewesen sein, als die Forscher bislang vermuteten. Allerdings lässt sich dies nicht mit Sicherheit von dem vorliegenden Fossil ableiten.

Und noch eine Erkenntnis zogen die Wissenschaflter aus der Analyse dieses Hadrosauriergehirns: Wie zu vermuten war, weist es am meisten Ähnlichkeit mit den Gehirnen von Vögeln und Krokodilen auf, den nächsten Verwandten der Dinosaurier.

Einen kurzen Film zu dieser Entdeckung gibt es auf FAZ.net: Forscher untersuchen erstmals Dinosaurierhirn



weitere Informationen unter:

  • Bild der Wissenschaft:
    Fossiles Dino-Hirngewebe identifiziert
  • Spektrum.de:
    Fossiles Dinosaurier-Hirn war sauer eingelegt
  • Yahoo! Nachrichten:
    Sensation: Gehirn von Dinosaurier ausgewertet



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