26. September 2019

Sonderstellung für den Tyrannosaurus rex: Hohe Beißkraft durch festen Schädelknochen



Bislang gingen Forscher davon aus, dass die Schädelknochen des Tyrannosaurus rex nur lose miteinander verbunden waren, um die gewaltige Beißkraft des Tieres abzufedern.

Diese Theorie basierte zum einen auf dem Zustand der gefundenen Fosslien und zum anderen auf dem Vergleich mit heute noch lebenden Tieren wie etwa Papageien und Schlangen bzw. Reptilien allgemein, deren Schädel aus mehreren Teilen bestehen. Lediglich Säugetierschädel weisen zwei Teile auf: den oberen Teil, der das Gehirn umgibt und den untere Teil, der den Unterkiefer bildet.

Eine neue Studie kommt nun aber zu dem Ergebnis, dass die ungeheure Beißkraft von sechs Tonnen Druck nur bei einem starren und festen Schädel − ähnlich dem der Säugetiere − funktionierte.

Um dies zu untersuchen, wurde ein Computermodell erarbeitet, bei dem verschiedene Kautechniken dargestellt werden konnten − mit flexiblen Knochen im oberen Teil des Schädels und seitlicher Bewegung bzw. Auf-und-Abbewegungen des Unterkiefers sowie bei starrem Schädeloberteil.

Die Ergebnisse waren eindeutig: Der höchste Beißdruck konnte bei weitgehend unbeweglichen Gelenken im oberen Schädelbereich erzeugt werden − allerdings wäre eine kleine Flexibilität dennoch notwendig gewesen, um den hohen Druckkräften Stand zu halten. Dieser Unterschied in der Beweglichkeit der Schädelgelenke würde auch erklären, warum T.rex sich in seiner Beißkraft so sehr von seinen reptilischen Verwandten abhob, zumal die stärksten Zähne im vorderen Teil des Mauls saßen und nicht, wie z.B. bei den Krokodilen, im hinteren Bereich.



weitere Informationen unter:

  • wissenschaft.de:
    Tyrannosaurus: Paradoxe Bisskraft
  • Spektrum.de:
    T. rex hätte wohl auch in ein Auto beißen können
  • scinexx:
    Was dem Tyrannosaurus seinen Biss verlieh
  • National Geographic (engl.):
    A T. rex bite could have crushed a car. Here's how.
  • Originalstudie: American Association For Anatomy (nur Abstract - engl.):
    Palatal Biomechanics and Its Significance for Cranial Kinesis in Tyrannosaurus rex



  • Zurück zur vorhergehenden Seite

    Zum Seitenanfang



    © 2019 Dinosaurier-Interesse