28. November 2019

Majungasaurus, Allosaurus, Ceratosaurus und Tyrannosaurus rex besaßen unterschiedliche Zahnwechselraten



Säugetiere haben in der Regel zwei Sätze an Zähnen: Sie beginnen mit dem Milchgebiss und tauschen dann im Jugendstadium die Milchzähne gegen bleibende Zähne aus.

Bei den Dinosauriern war das anders. Sowohl den Pflanzenfressern als auch den Raubsauriern wuchsen ständig neue Zähne nach, sodass die alten irgendwann ausfielen.

Über die Pflanzenfresser wurde die entsprechende Studie schon im Jahr 2013 veröffentlicht. Demnach tauschten einige Sauropoden ihre Zähne quasi alle ein bis zwei Monate aus, da die hartfaserige Pflanzennahrung den Zähnen sehr stark zusetzte und diese abnutzte (vgl. Nachricht vom Jul 2013).

Nun wurde eine ähnliche Studie zu den Fleischfressern veröffentlicht. In dieser Studie wurden die Zähne und Kiefer von Majungasaurus (einem sieben bis neun Meter langen Ceratosaurier aus der Oberkreide, dessen Überreste auf dem heutigen Madagaskar gefunden wurden), Ceratosaurus (einem sechs Meter langen Ceratosaurier aus dem Oberjura, dessen Überreste in Australien, Tansania und den USA gefunden wurden) und Allosaurus (einem 9 Meter langen Carnosaurier aus dem Oberjura, dessen Überreste in Australien, Portugal und den USA gefunden wurden) untersucht mit teilweise überraschenden Ergebnissen.

So stellten die Forscher fest, dass die nachwachsenden Zähne schon im Kiefer angelegt und wie Eistüten gestapelt wurden, während sie sich entwickeln.

Zudem ermittelten die Forscher, dass Allosaurus und Ceratosaurus ihre Zähne ungefähr 100 Tage (also gut drei Monate) behielten, bevor der nächste nachwachsende Zahn die Arbeit übernahm. Majungasaurus hingegen tauschte seine Zähne schon nach etwa 56 Tagen aus − also nach nicht einmal zwei Monaten und vergleichbar mit dem Ergebnis für die Sauropoden. (Tyrannosaurus rex behielt seine Zähne übrigens ca. 777 Tage − also gut zwei Jahre − bevor er sie erneuerte.)

Die Forscher vermuten, dass Majungasaurus neben Fleisch auch Knochen zernagte, um an die Nährstoffe daraus zu gelangen. (Gefundene Bissspuren an diversen Knochen lassen darauf schließen.) Seine Zähne waren − jedoch im Gegensatz zu denen des T.rex‘ − eher dünn und spitz und für eine solch zermürbende Arbeit nicht massiv genug aufgebaut. Daher nutzen sie wesentlich schneller ab als die der anderen Fleischfresser und mussten häufiger gewechselt werden.



weitere Informationen unter:

  • scinexx:
    Dino wechselte Zähne wie ein Hai
  • DerStandard:
    Fleischfressendem Dinosaurier wuchs alle zwei Monate ein neues Gebiss
  • PHYS.ORG (engl.):
    Researchers determine dinosaur replaced teeth as fast as sharks
  • Smithsonian Magazine (engl.):
    Flesh-Ripping Dinosaurs Replaced Their Teeth Multiple Times a Year
  • The New York Times (engl.):
    Cannibalistic Dinosaurs Went Through a Lot of Teeth



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